Uwe Kamps wird 50: Ein Leben für die Borussia

390 Spiele, DFB-Pokalsieger, eine echte Sternstunde und Förderer von ter Stegen: Uwe Kamps wird 50.

Uwe Kamps wird 50: Ein Leben für die Borussia
Foto: Witters

Mönchengladbach. Kaum hat Uwe Kamps sich von seinem „Lieblingsschüler“ Marc-André ter Stegen verabschiedet und ihn ein bisschen wehmütig Richtung Barcelona entlassen, da wartet schon die nächste Herausforderung auf den Torwarttrainer von Borussia Mönchengladbach.

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Zur neuen Saison heißt es für Kamps, sich umzustellen. Auf den viermaligen Schweizer Meister und WM-Fahrer Yann Sommer. Kamps kennt das alles schon. Sommer ist Gladbachs neue Nummer 1 und wird seit 2004 — seit Kamps Gladbachs Torhüter coacht — Kamps Nummer 11 in Gladbachs Torhüterschule sein. Am Donnerstag feiert der bei Wersten 04 und BV 04 Düsseldorf groß gewordene Torwart-Trainer seinen 50. Geburtstag.

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Als ter Stegen mit gerade mal 18 Jahren in den Gladbacher Profi-Kader rutschte, hatte ihn Kamps schon seit ein paar Monaten unter seinen Fittichen, schnell sein außergewöhnliches Talent erkannt und den Teenager behutsam aufgebaut. Gut vier Jahre später sagt Kamps: „Marc hat das Zeug, einer der besten Torhüter Europas zu werden. Barcelona ist eine riesige, eine einmalige Chance für ihn. Da muss man zupacken. Obwohl ich lange unsicher war, ob der Wechsel nicht doch zu früh kommt.“

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Ter Stegen war ohne Wenn und Aber der Star unter den Torhütern, die Kamps in den vergangenen zehn Jahren im Borussia-Park geschult hat. Und niemand seiner Vorgänger konnte mit dem Talent des künftigen Katalanen aufwarten, niemand reichte an dessen Aura heran: weder Kasey Keller noch Logan Bailly. Kein Darius Kampa, oder Michael Melka noch Sead Ramovic. Auch kein Christofer Heimeroth oder Uwe Gospodarek.

Nun kommt also Yann Sommer in den Borussia-Park, der hinter dem Wolfsburger Benaglio die Nummer 2 von WM-Teilnehmer Schweiz ist. Sommer ist bereits 25, Champions-League-erprobt mit dem FC Basel, und trotz seiner 180 Zentimeter Körpergröße ein Torwart mit großer Ausstrahlung. Was Kamps, der Sommer mehrmals beobachtet hat, unterstreicht: „Es gibt kein Gardemaß. Yann ist ausgesprochen begabt. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm.“ Uwe Kamps ist eine Institution bei Borussia Mönchengladbach. 1982 wechselte er als 18-Jähriger zum VfL. Sein erster Trainer war Jupp Heynckes, und beim letzten Gladbacher Bundesligaspiel am Bökelberg gegen München 1860 im Mai 2004 durfte er als fast 40-Jähriger noch mal ein paar Minuten ran — sein 390. und letztes Bundesligaspiel.

Unvergessen ist und bleibt das „Spiel seines Lebens“ am 7. April 1992, als er im Halbfinale des DFB-Pokals am Bökelberg ein Leverkusener Quartett entnervte und die Elfmeter der Bayer-Spieler Jorginho, Heiko Herrlich, Ioan Lupescu und Martin Kree parierte.

Zu diesem Zeitpunkt war sein späterer Zögling Marc-André ter Stegen noch gar nicht auf der Welt.

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