Vier Festnahmen bei Borussia gegen Sarajevo

Zusammenstöße von Anhängern beider Lagen konnte die Polizei verhindern. Journalisten stellen Anzeige wegen Übergriffen von Borussia-Fans.

Mönchengladbach. Die Polizei-Bilanz zum Europapokalspiel gegen Sarajevo am Donnerstagabend fällt nüchterner aus als erwartet. Nachdem Zusammenstöße zwischen Borussia-Anhängern und Fans von Dynamo Dresden am Nachmittag verhindert werden konnten, kam es während des Spiels vereinzelt zu Übergriffen. So nahm die Polizei zwei Männer fest, nachdem sie einem Sarajevo-Fan den Schal geklaut hatten.

Der Bosnier wurde dabei verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden. Weil drei Sarajevo-Fans Pyrotechnik bei sich trugen, wurden sie ebenfalls festgenommen.

Entgegen ersten Annahmen, ein RTL-Kamerateam sei aus Sarajevo-Fankreisen dazu genötigt worden, Aufnahmen zu löschen, geht die Polizei mittlerweile davon aus, dass die Täter aus dem Borussia-Fanblock stammen. Vier bisher unbekannte Männer hatten die Reporter bedroht und von ihnen verlangt, Filmaufnahmen zu löschen. Die Journalisten erstatteten sofort Anzeige. In der Nacht blieb es dann ruhig, wie die Polizei auf Anfrage Freitag mitteilte.

Für den meisten Wirbel sorgte am Donnerstag die ausgefallene Choreographie, die die Ultras für das Europa-League-Spiel im Borussia-Park vorbereitet hatten. Der Sportverband hatte ein Element der Fan-Inszenierung untersagt, weil es gewaltverherrlichend sei. Als Reaktion sagten die Ultras die Choreo für die Nordkurve komplett ab.

Peinlich wurde es für den Fernsehsender Kabel 1, der das Spiel übertrug. Bei einer technischen Störung war etwa eine Minute lang eine Fehlermeldung mit drei Fischen und dem Hinweis „Stö(h)rung. Gleich geht’s weiter“ zu sehen. Was es mit dem Wortspiel auf sich hatte, bleibt allerdings Sender-Geheimnis. Der Fisch jedenfalls schreibt sich wie die Störung ohne „h“. met

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