Wiese und die Schießbude der TSG Hoffenheim

Am Samstag gastieren die Borussen bei 1899 Hoffenheim.

Mönchengladbach. Die Zahlen sind verheerend. Schon 41 Gegentreffer kassierte die TSG 1899 Hoffenheim bisher und damit zehn mehr als die aktuell zweitschlechteste Bundesliga-Abwehr von Hannover 96. Besonders eklatant ist, dass von diesen Gegentoren 18 nach Standardsituationen und elf in der Schlussviertelstunde gefallen sind. Nach sechs Niederlagen in Folge belegen die Kraichgauer den Relegationsplatz, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bereits sieben Punkte. Den bis dato letzten Punktgewinn gab es am 10. November durch ein 1:1 bei Fortuna Düsseldorf, eine Woche zuvor gelang mit einem 3:2 gegen Schalke 04 der bislang letzte Sieg.

Damals stand Tim Wiese zwischen den Pfosten von 1899 und war mit zahlreichen Glanztaten der Garant für die drei Punkte. Zum erhofften Rückhalt konnte der von Werder Bremen geholte Torhüter aber nicht werden. Zwar wohnt der 31-Jährige mit seiner Familie recht idyllisch in der Nähe des Hockenheimrings und hat sich auch finanziell verbessert, aber sportlich lief es alles andere als toll. Patzer, Gegentore, Verletzungen, Abstiegssorgen. „Das hatten wir uns hier alle anders vorgestellt, aber so ist der Profi-Sport eben“, sagte Wiese.

Dennoch wird der neue Trainer Marco Kurz zum Rückrundenauftakt auf Tim Wiese bauen. Der hat zwar bei den Fans einen schweren Stand, weil für ihn Publikumsliebling Tom Starke vom Hof gejagt wurde, doch der erst 20-jährige Niederländer Koen Casteels konnte auch nicht überzeugen und ist zudem im Abstiegskampf zu unerfahren. „Wir müssen einen Verein überholen“, sagte Kurz und hofft, dass Wiese seine schlechte Hinrunde aus dem Kopf bekommt. „Wenn man kaum gewinnt und ständig von der Schießbude der Liga gesprochen wird, dann geht das nicht spurlos an einem vorüber“, sagt Wiese.

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