Zu Schwarz-Weiß-Grün kommt Gelb-Blau-Rot

Die Postbank ist neuer Haupt- und damit Trikotsponsor der Borussia. Das gab der Klub bekannt.

Mönchengladbach. Bei den Fußballfans in Deutschland sind die Spieler der Borussia seit Jahrzehnten nur als "Fohlen" bekannt. Angesichts des neuen Mannschafts-Trikots der kommenden Saison könnte sich ein ganz anderer Kosename aufdrängen: Papageien. Weiß, Schwarz, Grün, Rot, Gelb und Blau - alle diese Farben werden auf dem Heimtrikot des Klubs zu sehen sein.

Hauptgrund dafür ist der neue Hauptsponsor, den der Verein gestern der Öffentlichkeit präsentierte. In den kommenden zwei Spielzeiten prangt das Logo der Postbank auf der Borussenbrust. Sollte die Zusammenarbeit erfolgreich sein, ist eine Verlängerung um weitere zwei Jahre bis 2013 möglich.

Weder Borussia noch Postbank äußern sich zu der Summe. Der finanzielle Umfang des Sponsorings soll sich aber auf dem Niveau des bisherigen Sponsors Kyocera bewegen. Dieser hatte jährlich rund vier Millionen Euro in den Nordpark überwiesen.

"Die Borussia ist ein Sympathieträger im ganzen Land, bei dem seit Jahren wirtschaftlich solide gearbeitet wird. Wir sind vom Konzept des Vereins mit vielen jungen Spielern überzeugt", sagte Postbank-Pressesprecher Joachim Strunk zur WZ.

Doch bei aller Freude über die Lösung der Sponsorenfrage ist den Verantwortlichen auf beiden Seiten die Brisanz der Farbgebung durchaus bewusst. Das leuchtende Gelb des Postbank-Logos und die eher gesetzten Vereinsfarben Schwarz-Weiß-Grün.

"Das Thema hat bei den bisherigen Gesprächen eine Rolle gespielt. Aber wenn wir nur danach gingen, hätten wir nach Dortmund gehen müssen. Wir werden versuchen, einen Kompromiss zu finden", sagt Strunk. Die Gerüchte, Borussen-Präsident Rolf Königs habe versucht, die Farbe des Sponsoren-Logos zu verändern, werden beim VfL nicht bestätigt. Geschäftsführer Stephan Schippers sagt zur Farbe des Logos: "Die Postbank ist wie Borussia eine feste Marke, die nicht veränderbar ist. In diesem Fall ist das Trikot im Grunde wie eine Werbebande zu sehen."

Dennoch wolle man sich rasch zusammensetzen, um die genauen Details zu klären. Das bestätigt auch Joachim Strunk: "Bis zur Rückrunde sollte eine akzeptable Lösung für alle Seiten gefunden sein." Ein neues Heimtrikot zum Jahreswechsel ist denkbar. Schippers spricht davon, es "in Bälde präsentieren zu können".

Ein weiteres Thema mit Konfliktpotenzial wurde bereits im Vorfeld entschärft. Denn die Postbank ist das zweite Unternehmen aus der Finanzbranche, das bei der Borussia wirbt. Doch weder der langjährige Co-Sponsor Santander noch die Postbank sehen darin ein Problem: "Wir freuen uns für den Verein, dass die Sponsorfrage geklärt ist", sagte Santander-Sprecherin Anke Wolff. Und Joachim Strunk ergänzt: "Beide Häuser verfolgen ein unterschiedliches Geschäftsmodell. Natürlich haben wir mit Borussia darüber gesprochen, aber wir beanspruchen hier keine Exklusivität für uns." Die wäre für das Bonner Unternehmen wohl auch teurer geworden, schließlich ist Santander auch Trikotsponsor im kompletten Jugendbereich.

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