Trützschler-Azubis helfen Maschinen-Museum

Angehende Mechaniker retten einen historischen Webstuhl.

Mönchengladbach. Rund 250 historische Webstühle und andere Geräte unterschiedlichster Epochen beherbergt das Textilmaschinendepot in den Boetzelen-Höfen. Damit die deutschlandweit einzigartige Sammlung noch viele Jahre überlebt, gab es jetzt Hilfe aus der Ausbildungswerkstatt des heimischen Textilmaschinenbauers Trützschler.

Denn obwohl die städtische Berufsqualifizierungsgesellschaft (BQG) zwischen Ausstellungsstücken vom Handwebstuhl bis zur Luftdüsen-Maschine acht Arbeitslose für den Job fit macht, stockte vor Monaten die Arbeit an einem über 120 Jahre alten Seidenwebstuhl. Er soll wieder in Betrieb genommen werden. Doch auch die BQG-Teilnehmer, die von einem Textilmaschinenmeister angeleitet werden, stoßen hin und wieder an ihre handwerklichen Grenzen. Bei dem Webstuhl, der einst aus über 6000 Fäden Krawatten-Stoffe produzierte, fehlte ein Obergestell für die mit Lochkarten gesteuerte Jacquardvorrichtung.

Marcel Bäumgens und Kevin Prokesch, angehende Konstruktionsmechaniker bei Trützschler, nahmen sich der Sache an: Sie schufen ein passendes Gestell und zeigten, dass sie ihr Handwerk von der technischen Zeichnung über die Konstruktion und Fertigung bis zur Montage beherrschen. Nun können sich Walter Recker und Karl-Heinz Engeln mit ihren Schützlingen wieder daran geben, den Webstuhl zum Laufen zu bringen. An jedem dritten Sonntag im Monat sind die Schätzchen von 14 bis 16 Uhr in Aktion zu erleben. boe

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