Verständnis nimmt die Angst

Zu einem Aktionstag gegen Brustkrebs wird am 7. Mai ins Bethesda eingeladen.

Mönchengladbach. Unter dem Motto „Gegen Brustkrebs — mit Herz und Verstand“ lädt das Brustzentrum Niederrhein am 7. Mai zum Patienten-Kongress in das Evangelische Krankenhaus Bethesda ein. Die jährliche Austauschbörse und Fortbildungsveranstaltung wendet sich nicht nur an betroffene Patienten, sondern auch an Angehörige und Interessierte.

Ab 10 Uhr gibt es in der Cafeteria im ersten Stock medizinische Infos zu Behandlungsstandards und Innovationen in der Therapie. Es sind Stände etwa mit kosmetischen Tipps aufgebaut und es wird Raum für Diskussionen und Gespräche geboten. „Eine Brustkrebsbehandlung erstreckt sich über mehrere Jahre“, sagt Ulrike Nitz, Chefärztin für Brusterkrankung und Senologie (die Lehre von der weiblichen Brust) am Brustzentrum. Mehr Verstehen nehme die Angst und fördere die Bereitschaft, die Behandlung durchzuhalten.

Schwerpunkt ist in diesem Jahr das Thema Sport, denn: „Überwicht erhöht nicht nur das Risiko von Brustkrebs, sondern erschwert auch die Therapie“, sagt Nitz. Der Patienten-Kongress sei eines von verschiedenen Angeboten des Brustzentrums für Patientinnen, „sich mit der Krankheit auseinander zu setzten und zu verstehen, wie sie wieder gesund werden können“, sagt Christian Anger, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Anästhesiologie.

Das Brustzentrum Niederrhein am Bethesda betreut jährlich 500 Frauen weit über Mönchengladbach hinaus, 1200 Operationen werden vorgenommen. Ein Schwerpunkt ist die plastische Brustchirurgie, wobei mittlerweile „15 Prozent der Eingriffe normale Schönheitsoperationen sind“, sagt Nitz.

Bedeutend seien auch die Forschungsarbeiten der dem Brustzentrum angegliederten Westdeutschen Forschungsgruppe. Ihr Schwerpunkt sind individuell abgestimmte Therapiekonzepte, die etwa überflüssige Chemotherapien vermeiden sollen. „Wir arbeiten mit einem interdisziplinären, interprofessionellen Team von 55 Mitarbeitern verschiedener Fachrichtungen“, sagt die Chefärztin. Die Lücke zwischen stationärer und nachfolgender ambulanter Behandlung füllen unter anderem onkologische Fachkrankenschwestern.

Insgesamt drei „Breast Care Nurses“ sind am Brustzentrum Ansprechpartnerinnen für die Patientinnen. Sie organisieren etwa alle drei Wochen dienstags von 15 bis 16 Uhr das MaCafé, wo Gelegenheit ist, „sich regelmäßig in entspannter Atmosphäre auszutauschen und wir zum Thema Brusterkrankung Rede und Antwort stehen“, so Petra Keller-Pfahl, Breast Care Nurse am Brustzentrum Niederrhein.

Den Weg zurück in den Alltag sollen auch verschiedene Gruppen erleichtern, in denen die Betroffenen gemeinsam Sport machen oder sich entspannen können.

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