Viehstraße: Ein Kleinod für seltene Tiere und Pflanzen

Unbefugte gefährden immer wieder das sensible Naturschutzgebiet Viehstraße.

Mönchengladbach. Nordöstlich von Rheindahlen, zwischen Kothausen und Genhülsen, befindet sich eine kleine Oase, ein Kleinod mitten in Mönchengladbach. Es ist 25 Hektar groß, teilweise von Heide bewuchert und beheimatet zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere. Die Rede ist vom Naturschutzgebiet Viehstraße. Doch immer wieder verschaffen sich Besucher unerlaubt Zutritt zu dem Biotop und stören die empfindliche Natur.

„Vor allem zur Pilzzeit haben wir Probleme mit Leuten, die einfach in die Heide gehen“, sagt Albert Erkens von der unteren Landschaftsbehörde. Da es sich in diesem Gebiet nicht um eine trockene, sondern eine feuchte Heide handelt, verursachen unerwünschte Spaziergänger oder Pilzsammler Trittschäden, zertrampeln kleine Pflanzen und sorgen dafür, dass sich der Boden verdichtet. An anderer Stelle nutzen auch Hunde-Besitzer verbotene Wege, um eine kurze Runde mit ihrem Tier zu drehen. „Wir selbst gehen nur selten ganz kurz zu Fuß rein, um Hölzer rauszuholen. Denn die würden die Heide irgendwann überwuchern“, so Erkens. Bei solchen Stippvisiten findet er auch immer wieder achtlos weggeworfene Bierdosen. Dabei weisen teilweise sogar mehrsprachige Hinweisschilder darauf hin, dass das Betreten der Heideflächen nicht erlaubt ist.

Das Problem sei, dass das Gebiet sehr klein sei — zu klein, um Besucher in das Biotop zu lassen, so Erkens. Wäre die Fläche größer, wäre es einfacher, Wanderwege einzurichten. „Es ist aber halt einfach ein Kleinod, das man schützen muss“, sagt er, verweist aber auf eine Besucherbucht, die den Blick in die Heide gestattet. In dem weitgehend unbekannten Gebiet leben Vogelarten wie Goldhammer, Grün- oder Schwarzspecht. Auch Eidechsen und Libellen sind dort zu finden. Außerdem liegen zwei Stationen des Kulturlandschaftspfades in dem Schutzgebiet.

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