Wickrath: Rettet das Kloster

Heimatverein will Sonderfonds mit dem Geld vom Wasserturm-Abriss.

Mönchengladbach. Wickraths Heimat- und Verkehrsverein (HuVV) will das Kreuzherren-Kloster am Markt retten. Über einen „Sanierungsfonds“. Das Startkapital soll knapp 400 000 Euro betragen. Fast die Summe, die aus dem Wahrzeichen Wickrather Wasserturm übrig bleibt.

Wie berichtet, wird der Turm abgerissen, die exakt 392 000 Euro „schenken“ die Grevenbroicher Kreiswerke der Stadt. Die Summe stammt aus eingesparten Sanierungskosten.

Hubert Hack vom HuVV sagte der WZ: „Wickrath wird ein Wahrzeichen (Wasserturm) verlieren, lasst uns gemeinsam ein anderes (Kloster) retten!“ Daher bittet der HuVV die Politik, die knapp 400 000 Euro für den Erhalt des Alt-Klosters zu verwenden. „Da haben wir Wickrather alle was von.“

Der Klosterkomplex samt großem Grundstück werde derzeit „nicht sinnvoll genutzt“, außerdem sei die bauliche Substanz marode. Der Heimatverein wisse, dass das Startgeld nicht für eine Komplettsanierung ausreicht, deshalb plane man Aktionen, die Geld bringen — mit möglichst vielen Wickrathern und Nachbarn.

Gedanken über die spätere Nutzung haben sich die Freunde der Heimat auch schon gemacht: Das Kloster könne Museum für alle Vereine im Ort werden. Über die Rechtsform haben sich die Wickrather auch schon Gedanken gemacht: Alles könnte in eine gemeinnützige Stiftung übergehen.

Das Kloster — es gehört der Stadt — hinter dem „Rathaus“ mit seinem im Privatbesitz befindlichen „Torbogen“ stammt aus dem 15. Jahrhundert. Drei Wohnungen gehören ebenso dazu wie u.a. ein großer Saal.

Angeblich haben bereits Investoren ein Auge auf das Denkmal geworfen und mit Vertretern der Stadt verhandeln. Neues Wohnen auf historischem Grund würde aber bedeuten, dass man den bestehenden Denkmalschutz für das Kloster aufheben müsste. Für Leute wie Hack wäre das ein Skandal.

Die FDP hatte vor Wochen gefordert, das „Wasserturm-Geld“ ins Kloster zu stecken. Was mit dem Geld tatsächlich geschieht, das entscheidet die Bezirksvertretung West um Vorsteher Arno Oellers.

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