Wird Gersmann Vorsitzende eines Großverbandes?

Nach langen und kontroversen Diskussionen will die Lebensgefährtin von OB Norbert Bude Vorsitzende eines Großverbandes werden.

Mönchengladbach/Rheydt. Ist die in der SPD nicht unumstrittene Barbara Gersmann (37) am 13. September am Ziel? Dann sollen SPD-Mitglieder aus den Ortsverbänden Rheydt-Mitte, Rheydt-West und Odenkirchen entscheiden, ob die selbstbewusste Anwältin aus der Kanzlei ihres Parteifreundes Hans-Willi Körfges neue und damit wohl mächtige Vorsitzende eines Großverbandes aus den drei genannten Verbänden wird.

Gersmann ist bislang die einzige Bewerberin. Sie sagt aber auch: „Ich muss nicht Vorsitzende werden.“ Wenngleich sie im WZ-Gespräch ankündigt, dass sie für den Fall der Wahl „einige Ideen hat“, mehr Politik zu machen. Eine neue, größere Einheit biete die Gelegenheit, mit mehr Leuten mehr zu gestalten, sagt die Partnerin von Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD).

Noch ist es nicht soweit. Denn an der Basis formiert sich Widerstand gegen eine Wahl Gersmanns. Diese Basis fürchtet, dass die zu Alleingängen neigende Rechtsanwältin „noch mehr Macht bekommt“ als sie jetzt schon habe. Gersmann sieht das gelassen: „Kritiker gibt es immer“, sagt sie.

Ob es überhaupt zum Zusammenschluss kommt, darüber beraten Mitglieder der drei Vereinigungen in getrennten Runden am 21. August im Oberheydener Naturfreundehaus vorab. Danach wollen sich die jeweiligen Vorstände in der SPD-Baracke (Brucknerallee) treffen.

Der Noch-Vorsitzende von Rheydt-West, Jürgen Hermanns (56), unterstützt die Wahl Gersmanns. Derzeit gehe es darum, „die Ängste und die Besorgnis“ bei vielen auszuräumen. Über die Fusion werde schon sehr lange und kontrovers geredet. Hermanns soll wie der Vorsitzende in Odenkirchen, Christian Kamphausen, Stellvertreter Gersmanns werden. Das sei so besprochen.

Hermanns wie Kamphausen, der auch Ratsherr ist, stünden der größeren Polit-Einheit nicht kritisch gegenüber — wo doch überall Leute fehlten, die aktiv mitmachen. Gerade bei Wahlkämpfen. Der Verband Süd bringe „mehr Menschen mit sich, die anpacken“, glauben sie.

Der Versuch, aus „Mitte“ und „West“ einen Rheydter Stadtverband zu machen, war vor längerer Zeit gescheitert. Hermanns weiß das ebenso wie die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Hildegard Wester. Bei „aus zwei mach’ eins“ lief sie gegen die Pumpe. Gersmann will das Schmerzerlebnis vermeiden.

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