Zentralbad: Fängt nun alles bei Null an?

Die Hängepartie führt dazu, dass an der Lüpertzender Straße nichts passiert.

Mönchengladbach. Die FDP verlangt für die „Bleichwiese/altes Zentralbad“ in Stadtmitte erneut eine öffentliche Ausschreibung mit Mehrfach-Beauftragung. Mit anderen Worten: Der oder die Investoren sollen mehrere Architekten mit der städtebaulichen Entwicklung der 15 000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Flieth- und Lüpertzender Straße beauftragen.

Setzten sich die Freien Demokraten mit ihren Vorstellungen innerhalb der Ampel mit SPD und Bündnis-Grünen durch, finge man nach jahrelangen Verhandlungen und Planungen wieder bei Null an. Die Liberalen um ihren Sprecher Anno Jansen-Winkeln wollen auch deshalb einen neuen Wettbewerb, weil der bisherige mögliche Investor Piet van Pol in ein dubioses Immobiliengeschäft in Roermond verwickelt sein soll.

Nicht nur gegen den Beigeordneten Jos van Rey (VVD) gebe es Korruptions-Ermittlungen. Auch van Pol werde der Bestechung bzw. Korruption verdächtigt. Gegen ihn werde ebenfalls ermittelt. Privathaus und van Pols französisches Ferienhaus seien vor Tagen durchsucht worden, heißt es bei der Kripo Roermond.

Vor diesem Hintergrund hatte der nichtöffentlich tagende Stadt-Hauptausschuss „einstimmig“ die Entscheidung verschoben (die WZ berichtete), mit der Gesellschaft Pol Beheer BV des Holländers einen „Optimierungsvertrag“ abzuschließen. Demnach hätte von Pol das City-Areal für 3,5 Millionen Euro gekauft und 150 bis 170 Wohnungen bis zu fünfgeschlossig ebenso ab 2014 bauen können wie zur Fliethstraße Büros mit etwa 8000 Quadratmetern.

Vertreter der Ampel äußerten sich am Donnerstag zurückhaltend. Es werde länger dauern, bis die Ermittlungen gegen van Pol abgeschlossen seien. Mit welchem Ergebnis auch immer. Zur Zeit gelte aber die Unschuldsvermutung. Wahrscheinlich ist jetzt, dass auch der Stadtrat am kommenden Mittwoch keine Entscheidung „Pro van Pol“ treffen wird. Der hatte noch am Dienstag mit Vertretern einzelner Stadtrats-Fraktionen gesprochen. Die SPD wollte den Vertrag mit van Pol absegnen.

Die FDP sieht immer noch Möglichkeiten, dass die Bau-Gesellschaft der Rheydter Familie Schoor an der Lüpertzender Straße aktiv wird. Hans-Joachim Schoor war viele Jahre eifriger FDP-Ratsherr. Doch insbesondere die SPD, aber auch die Bündnis-Grünen lehnen einen Schoor-Einstieg ab. Dessen Baupläne seien nicht „ausgereift“.

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