Bettina-von-Arnim-Gymnasium: Zaun soll Schulgelände schützen
Nach der Brandstiftung im BvA wird das Thema Kameras an Schulen diskutiert.
Rhein-Kreis Neuss. Vor zwei Wochen hat es im Bettina-von-Arnim-Gymnasium in Dormagen gebrannt. 18 Räume mussten deshalb vorübergehend gesperrt werden, einige Schüler wurden in den Räumern der benachbarten Hauptschule unterrichtet. Die Polizei geht weiter von Brandstiftung aus, hat Schulleiter Theodor Linder aber schon bei der Beweisaufnahme kaum Hoffnung gemacht, dass die Täter ermittelt werden können. Jetzt fordert der Schulleiter einen Zaun, der um die Schule herum errichtet werden soll. Außerdem denkt er über Kameraüberwachung nach.
Natürlich halte ein Zaun, der sich leicht überklettern lässt, niemanden auf, der Ungutes im Sinn hat. „Aber er erhöht die Hemmschwelle“, sagt Linder. „Eine Grenze zwischen Drinnen und Draußen zu definieren ist wichtig.“ Das zeige die Erfahrung an anderen Schulen. In Neuss sind zum Beispiel schon fast alle weiterführenden Schulen umzäunt, deren Höfe nicht sowieso von anderen Gebäuden umgeben sind. „Dort, wo es sich bewährt hat, schließen die Hausmeister abends die Tore zu“, sagt Stadtsprecher Peter Fischer. Ein Problem mit Vandalismus gebe es an Neusser Schulen aber nicht.
Deutlich umstrittener als eine simple Einzäunung des Schulgeländes ist eine ständige Überwachung durch Kameras. Im Fall der Brandstiftung am BvA-Gymnasium hätten Kameras zumindest die Ermittlung der Täter wahrscheinlicher gemacht. Die fast natürliche Abwehrhaltung gegenüber einer solchen Maßnahme ist laut Theodor Linder gesunken: „Die Einstellung zu dem Thema Überwachung hat sich im Kollegium in den vergangenen Jahren verändert. Die Angst vor ,Big Brother’ gibt es kaum noch“, sagt Linder.
Er macht vorsorglich deutlich, worum es ihm nicht geht: „Wir wollen unsere Mitarbeiter nicht überwachen und keine Kameras in Räumen der Privatsphäre wie auf Toiletten.“ Aber im Falle von Vandalismus, so Linder, könne es hilfreich sein, „wenn man nachträglich sehen kann, wer die Toilette betreten hat.“
In Neuss ist Überwachung des Schulhofs oder im Inneren der Gebäude kein Thema: „Das ist aus datenschutzrechtlicher Sicht sehr schwierig. Schon wenn die Bewegungen des Hausmeisters auf den Bildern zu sehen sind, kann das Probleme geben“, sagt Peter Fischer.
Zum Zaun am BvA gibt es inzwischen Gespräche zwischen Schule und Stadt. Linder: „Wir führen zurzeit sehr konstruktive Gespräche und freuen uns, dass ein Zaun um das Schulgelände kein Tabuthema mehr ist.“
