Classic Days: Oldtimer „zum Niederknien“

Die achte Auflage der Veranstaltung findet vom 2. bis 4. August auf Schloss Dyck statt.

Rhein-Kreis Neuss. Zum achten Mal finden vom 2. bis 4. August rund um Schloss Dyck die Classic Days statt. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bezeichnet die Oldtimer-Show mit in der Regel rund 26 000 Zuschauern „als eine der schönsten Freiluft-Veranstaltungen in Europa“. Eine Herkulesaufgabe sei allein die Durchführung des umfangreichen Sicherheitskonzepts, betont Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens.

Auch für das Schloss sei das Ereignis trotz des großen Aufwands profitabel, erzählt Jens Spanjer vom Stiftungsvorstand. Denn von den Eintrittsgeldern bleibe nach Abzug der Kosten immer noch eine nette Summe übrig. Neu in diesem Jahr: „Mit dem Kauf eines Tickets haben Besucher auch Zugang zum Fahrerlager in den Schlosshöfen — aber nur bis zu einer bestimmten Anzahl“, sagt Spanjer.

Wenn Rüdiger König vom Verein Classic Days, der die Veranstaltung stemmt, die Höhepunkte aufzählen soll, könnte er stundenlang reden: Der Park wird komplett umdekoriert, auf der drei Kilometer langen Rundstrecke sind 80 alte Fahrzeuge unterwegs, bis zu 4000 Oldtimer stehen für Fans jederzeit zur Besichtigung bereit. Es gibt eine Fläche für 30 Lamborghinis, Mercedes präsentiert die Geschichte der S-Klasse und historische Campingfahrzeuge werden ebenso gezeigt wie alte Werbemobile von Aspirin bis Persil. „Wer in zeitgenössischer Kleidung kommt und das per Mail vorher ankündigt, erhält an der Kasse eine Flasche Sekt“, verspricht König — beste Voraussetzungen für ein Picknick auf dem Miscanthusfeld.

Marcus Herfort, Vorstand des Vereins Classic Days, ist selbst überrascht, welche Entwicklung die drei Tage auf Schloss Dyck genommen haben. „Dabei waren wir zu Beginn doch nur ein paar Verrückte mit einem Gen-Defekt, der diese übertriebene Oldtimer-Begeisterung verursacht hat“, scherzt er.

Nur mühsam kann er seine Vorfreude verbergen, wenn er etwa über Ehrengast John Surtee spricht: „Siebenmal war er Motorradweltmeister, einmal schaffte er sogar das Double, als er im gleichen Jahr auch noch in einem Ferrari die Formal 1 gewann“, weiß Herfort über den 79-jährigen Engländer zu berichten.

Bei den „Autos zum Niederknien“, die Anfang August in Jüchen zu sehen sein werden, weiß er auch nicht so recht, wo er eigentlich anfangen soll. Vielleicht beim Fiat Mefistofele (Hubraum: 21,7 Liter) aus dem Jahr 1923, dem Porsche 917, den Steve McQueen in der Le-Mans-Verfilmung fuhr oder beim in einer australischen Scheune wieder aufgetauchten Austin Healey 100 S. Auch die Promi-Kutschen von damals hätten ihren Reiz: etwa das Citroën Cabrio von Madame Michelin oder Marlene Dietrichs Auburn 851 Speedster.

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