Aktion: Dormagen bleibt in Bewegung

Sieger im Spiel ohne Grenzen der Dörfer wurde die Stadtteilgemeinschaft Straberg/Knechtsteden, gefolgt von Horrem.

Aktion: Dormagen bleibt in Bewegung
Foto: Gräfe

Dormagen. „Eigentlich bin ich eine Sportskanone, ich habe es nur nicht gewusst. Mal sehen, wie es mir morgen geht“, bilanziert Erik Lierenfeld. 300 Minuten Bewegung schlugen für den Dormagener Bürgermeister am Samstag zu Buche. Der 27-jährige Verwaltungschef hatte unter anderem gebosselt, gefochten, bei der Seniorengymnastik mitgeturnt, den Marching Flashmob des Bürgerschützenvereins Dormagen verstärkt und damit 15 Bewegungspunkte gesammelt.

Aktion: Dormagen bleibt in Bewegung
Foto: gg

Insgesamt kamen beim sportlichen Stadtteilwettkampf „Dormagen bewegt sich“ durch über 100 Aktionen in 14 Stadtteilen am Samstag 30 094 Punkte zusammen. „Ein wunderbares Ergebnis, das unsere Erwartungen weit übertroffen hat“, stellt Ideengeber Guido Schenk freudestrahlend fest.

Sieger im Spiel ohne Grenzen der Dörfer wurde die Stadtteilgemeinschaft Straberg/Knechtsteden (Quote der gesammelten Punkte gemessen an der Einwohnerzahl: 131,1), gefolgt von Horrem (123,0) und dem Doppeldorf Hackenbroich-Hackhausen (63,4).

Als morgens um 10 Uhr der allgemeine Startschuss fiel, waren 200 Pilger unter Federführung der Pfarrgemeinde St. Michael schon seit zwei Stunden auf dem Dormagener Jakobsweg unterwegs. Begleitet von spirituellen Impulsen führte ihr Weg von Knechtsteden über Hackenbroich, Dormagen-Mitte bis nach Zons, wo die Gruppe acht Stunden und 3600 Bewegungspunkte später einlief.

„Über das große Interesse an unserer Pilgerwanderung und über die zahlreichen positiven Reaktionen haben wir uns sehr gefreut. Immer mehr Menschen entdecken die spirituelle Dimension der traditionellen Jakobswege für sich“, sagt Pfarrer Peter Stelten.

Weniger besinnlich gestaltete sich der Marching Flashmob des Bürgerschützenvereins Dormagen. Angeführt von fetziger Musik und den Line-Tänzerinnen der Wild West Roses tanzte die am Ende auch etwa 200 Mann und Frau starke Truppe mit personeller Verstärkung der blau-gelben Dormagener Karnevalisten vom Schützenhaus bis in die Innenstadt und hatte sichtlich Spaß dabei.

Die Turngemeinde (TG) Stürzelberg startete schon beim Warm-Up mit 66 Teilnehmern in den Tag und füllte mit Boule, Basketball, Tennis und etlichen Kursangeboten ihre idyllische Sportanlage am Ortsrand. „Wir haben den Eindruck, die Aktion wird super angenommen“, meint Petra Hiller schon am Mittag. Für die SG Zons sausten Leon, Timo und Raphael auf Rollbrett und Rutsche, für Horrem erkämpfte der Aktiv Sportpark mit 9000 Punkten den zweiten Platz fast im Alleingang. Nahezu überall im Stadtgebiet war die Idee des sportlichen Wettstreits für die Ehre des Stadtteils auf fruchtbaren Boden gefallen und hatte Menschen von eins bis 100 mobilisiert.

Krabbelkinder leisteten beim Eltern-Kind-Tanz auf den Armen ihrer Eltern einen Punktebeitrag, und im Seniorenzentrum Markuskirche in Horrem reckte und streckte sich die 100-jährige Sophie Hannemann bei der Gymnastik. Eigens für die Aktion hatte auch das Augustinushaus seine freitägliche Turnstunde verschoben und war mit 27 Senioren — darunter Henriette Sommer, die am Samstag ihren 95. Geburtstag feierte — dabei.

Drei Jahre wurde die kleine Lara Johannsen am Samstag alt, die mit ihren Eltern zur Tanzstunde vor dem Rathaus gekommen war. „Die Dormagener haben wirklich großen Gemeinschaftssinn bewiesen“, lobt Lierenfeld am Abend bei der Preisverleihung auf der Rathausbühne, die leider von strömendem Regen begleitet war.

Weil die von den Organisatoren ausgegebene Zielmarke von 10 000 Punkten erreicht wurde, schafft die Stadt mit Hilfe von Sponsoren jetzt ein Bewegungsmobil an, das mit zahlreichen sportlichen Gerätschaften ausgestattet und bei der Stadt auszuleihen ist. Und auch über eine weitere Auflage des Contests wird im Rathaus wohl schon nachgedacht.

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