Auspuff im Rheinfeld entsorgt

Trotz des schlechten Wetters sammelten die Dormagener 16 Tonnen Müll.

Dormagen. Kurz hat es so ausgesehen, als ob der Sauberhafttag, zu dem sich etwa 2700 Menschen aus dem ganzen Stadtgebiet angemeldet haben, wegen des Dauerregens tatsächlich ins Wasser fallen würde. Als sich Fabian (10) und sein Freund Tim (11) am Samstag um 9 Uhr im Schützenhaus des BSV trafen, waren sie schon traurig. Es regnete in Strömen, und nur noch zwei Schützen kamen zu dem verabredeten Treffpunkt. Bei dem schlechten Wetter wollten Eltern ihre Kinder wohl nicht mitmachen lassen, — Betreuer Frank Steffan und Innenstadt-Koordinator Bruno Mehl zeigten Verständnis.

Ein paar Straßen weiter ließ sich eine Gruppe Jugendlicher des Raphaelshauses vom schlechten Wetter nicht abhalten. Sie durchforsteten mit Handschuhen und Müllsäcken ausgestattet vom Hotel Höttche aus die Krefelder Straße. Obwohl bis auf die Knochen durchnässt, gaben sie nicht auf. „Wir müssen ja nur noch bis zum Autohändler da vorn, das schaffen wir schon“, meinte Daniel (15) tapfer.

Veranstalter und die Freiwilligen hatten Glück, dass gegen 10 Uhr der Regen etwas nachließ. Und so konnte Harald Schlimgen vom städtischen Organisationsteam später berichten, dass „beachtlich viele Helfer dem Wetter getrotzt haben“. Nicht zuletzt wegen der Beteiligung vieler Kindertageseinrichtungen und Schulen, von denen viele schon Donnerstag und Freitag Müll gesammelt hatten, kam die erstaunliche Menge von mehr als 16 Tonnen Abfall zusammen, mehr als im vergangenen Jahr.

Unter dem Motto „Weg mit dem Dreck — weil es unsere Stadt ist“ haben die Dormagener ihrer Stadt nun schon zum zwölften Mal einen Frühjahrsputz verpasst. Die Menge von Müll, die widerrechtlich entsorgt oder achtlos weggeworfen wird, habe mit den Jahren leider nicht abgenommen, meinte Andreas Hirschfelder vom Entsorgungsunternehmen EGN. Das stellte kostenlos Fahrzeuge und Personal bereit. Den meisten Müll gebe es nach wie vor an den großen Straßen wie der B 9.

„Es gibt immer einen Teil der Bevölkerung, der nicht dazulernt“, meinte Kai Uffelmann, städtischer Beigeordneter, der mit 20 Erwachsenen und sieben Kindern im Bereich TopWest an der Heerstraße sammelte. Neben dem üblichen Abfall fanden die Ehrenamtlichen Bauschutt und Autoreifen. In Rheinfeld habe man neben einer kompletten Auspuffanlage auch viele Spritzen gefunden, berichtete Koordinator Ferdi Manderscheid. In Nievenheim mussten die Helfer eine leere Gasflasche entsorgen, und in Straberg förderten vier Damen einen kompletten künstlichen Bachlauf zutage.

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