Belgien-Pilgerfahrt nimmt Umweg

Jugendgruppe gedenkt der Opfer des Schweizer Busunfalls.

Dormagen. Pilgerfahrten sind für das Jugendhilfezentrum Raphaelshaus, schon lange bevor sie in Mode kamen, Tradition. In Europa gibt es wenige Pilgerorte, die nicht schon Ziel der Exkursionen waren.

In den Osterferien sind nun zwei Gruppen mit dem Pilgerbrief im Gepäck unterwegs. Die Helen-Keller-Gruppe hat den Weg von Assisi nach Rom mit Rucksack unter die Wanderschuhe genommen. Die Otmar-Alt-Gruppe hat sich Banneux in Belgien auserkoren.

Der bekannteste Marienwallfahrtsort unseres Nachbarlandes wird mit dem Fahrrad angefahren. Einfachheit gilt dabei als oberstes Gebot: Keine bezahlten Unterkünfte, die abendliche Bitte um einen Zeltplatz, das Erlebnis der Gastfreundschaft und manchmal auch die bittere Erfahrung, abgewiesen zu werden, gehören dazu.

Zuvor äußerte der Direktor des Raphaelshauses, Hans Scholten, noch die Bitte, einenen Umweg über Lommel zu fahren. Viele Familien in dieser Stadt trauern um ein Kind, das beim schlimmen Busunglück in der Schweiz ums Leben kam.

Die Jungen und ihre Begleiter setzten die Bitte gerne um und schrieben von der Tour an ihren Heimleiter: „Wir sind auf unserer Pilgertour nach Banneux in Belgien an der Stadt Lommel vorbei gefahren und haben am Friedhof Blumen niedergelegt und Kerzen für die ums Leben gekommenen Kinder und Jugendlichen entzündet. Für unsere Jungen und uns Pädagogen war dies sehr ergreifend und sehr traurig.“

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