Dormagener Bürger sind zum Dialog aufgerufen

Polizei wird mit Mobiler Wache Präsenz zeigen.

Dormagener Bürger sind zum Dialog aufgerufen
Foto: Linda Hammer

Dormagen. Die Polizei macht mobil, und das ab Dienstag und während der nächsten Tage an verschiedenen Stellen im Dormagener Stadtgebiet. „Wir hoffen, durch unsere Präsenz möglichst viele Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen“, sagt Heinz-Dieter Sieben von der Leitstelle der Behörde. Jeder Hinweis sei wichtig, so Sieben.

Am Dienstag steht die Mobile Wache von 10 bis 12 vor dem Historischen Rathaus, von 13 bis 14.30 auf den Parkplätzen an Tor 1 und 10 des Chemparks und von 15 bis 17.30 Uhr auf dem Hit-Parkplatz im Gewerbegebiet Top West. Am Mittwoch dann sind Beamte von 9 bis 11 Uhr am Dormagener Bahnhof anzutreffen, von 12 bis 14 Uhr am Hackenbroicher Schulzentrum sowie von 15 bis 17 Uhr am Nievenheimer Bahnhof. Am Donnerstag macht die Mobile Wache von 8 bis 19 Uhr nochmals am Hackenbroicher Schulzentrum Halt, von 12 bis 14 Uhr auf den Chempark-Parkplätzen am Parallelweg und von 15 bis 17 Uhr wieder auf dem Hit-Parkplatz. Von 10 bis 12 Uhr sind Polizeibeamte dann am Freitag noch einmal vor dem Historischen Rathaus anzutreffen und von 13 bis 15 Uhr am Bahnhof Dormagen.

Zudem hat Bürgermeister Erik Lierenfeld für Freitag, 16. Januar, gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde, dem Moscheeverein, den christlichen Kirchen, dem Integrationsrat und weiteren Beteiligten zu einem Bürgerdialog von 11 bis 15 Uhr auf dem Rathausplatz eingeladen. Das Motto der Veranstaltung lautet: „Miteinander statt übereinander reden — für ein gemeinsames Dormagen!“ Es werde keine Kundgebung geben. Statt Ansprachen und Appellen stehe das individuelle Gespräch im Vordergrund, so Lierenfeld. Kritische Themen sollen dabei nicht ausgeklammert werden. Auch Bürger, die Vorbehalte gegenüber dem Islam oder dem Moscheebau in Dormagen haben, seien zu dem Dialog eingeladen.

Ein breites Bündnis aller Dormagener ist der Wunsch der Initiatoren des Bündnisses „Runder Tisch gegen Rechtsradikalismus und Rassismus“. Zu ihnen gehören Jorgos Flambouraris, Rafael Kazior, Marcus Glöder und Heinz Pankalla, der allerdings noch von einem vorläufigen Arbeitstitel spricht. „Wir werden uns in diesem Monat in einer kleineren Gruppe zusammensetzen und erste Strukturen besprechen“, sagt Pankalla.

Erst danach wolle man dann versuchen, möglichst viele Dormagener zu gewinnen. Ideen jedoch seien auch schon vor dem Treffen da. Eine sei die, eine Aktion wie die Kölner „Arsch huh, Zäng ussenander“ zu organisieren. „Vorzustellen ist eine Mischung von Konzerten und Lesungen“, so Pankalla, der überzeugt ist, dass es mit Unterstützung der örtlichen Buchhändler gelingen werde, renommierte Fachleute für die Lesungen zu bekommen.

„Wir sind Dormagen, und da gehören die Migranten, ohne die vieles in unserer Stadt nicht funktionieren würde, dazu“, nennt Heinz Pankalla den Kernsatz der neuen Bewegung, die auch Menschen mit Migrationshintergrund vorstellen möchte. „Wir machen euer Essen“, „Wir holen eure Pokale“, „Wir sind Schützen“ oder „Mein bester Freund ist Ausländer“ — diese Slogans sollen Gesichter bekommen. Und schließlich könnte sich Pankalla auch vorstellen, Theater gegen Ausländerfeindlichkeit zu spielen und so mit Kindertagesstätten, Schulen und Jugendeinrichtungen zu kooperieren. „Wir brauchen ein Programm, das alle anspricht, denn wir wollen möglichst viele erreichen und sensibilisieren.“

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