Roseller Straße: Grundsteinlegung für Moschee

Der Türkisch-Islamische Kulturverein baut an der Roseller Straße ein neues Gotteshaus.

Dormagen. Es ist ein großer Tag für Dursun Pekdemir. Am Samstag wird er als Vorsitzender des Türkisch-Islamischen Kulturvereins DITIB hochrangige Gäste begrüßen können. Vertreter des türkischen Konsulats haben zugesagt, der Dormagener Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann kommt, sogar das türkische Fernsehen will dabei sein, wenn der Grundstein für die neue Moschee an der Roseller Straße gelegt wird.

Acht Jahre alt sind die Pläne für das muslimische Gotteshaus schon. Bereits 2008 genehmigte die Stadt Dormagen den Kuppelbau mit 21 Meter hohem Minarett. Doch erst jetzt kann der 500 Mitglieder zählende Verein genügend Eigenkapital bereitstellen, um das 3,5 Millionen Euro-Projekt in Angriff zu nehmen.

„Wenn ich Kredite aufnehme, muss ich all meine Einnahmen und Spenden zur Tilgung aufwenden“, erklärt Dursun Pekdemir, weshalb er den Gang zur Bank gerne vermeiden würde. Lieber möchte er die Vereinsgelder nutzen und damit die Moschee mit Leben zu füllen. Denn in dem repräsentativen Bau will sich der DITIB für Gäste öffnen und zum Akteur im gesellschaftlichen Leben der Stadt werden.

Heute residiert der Kulturverein in einem wenig einladenden Flachbau, einer alten Autowerkstatt, die für ein aktives Vereinsleben wenig Raum lässt.

Ein Blick auf die Baupläne der neuen Moschee zeigt: Im unwirtlichen Gewerbegebiet, eingerahmt von Bundesstraße und Betonwerk, entsteht eine, wie Pekdemir es ausdrückt, „architektonische Bereicherung“ für Dormagen. Ein Begegnungs- und Kulturzentrum, in dem der 450 Quadratmeter große Gebetsraum mit Empore für die Frauen nur einen kleinen Teil ausmacht. Die Grundrisse des zweigeschossigen Baus weisen Schulungs- und Mehrzweckräume aus.

Herzstück ist der 550 Quadratmeter große Salon mit Bühne im Kellergeschoss, der allen Dormagenern als Veranstaltungsraum offenstehen soll, „so wie die Schützenhäuser oder das Bürgerhaus in Horrem“. Auch ein türkischer Lebensmittelmarkt zieht ein.

Bis Ende 2013, so hofft der Vorsitzende, steht der Rohbau. So groß die Vorfreude auch ist, ein wenig hadert Dursun Pekdemir mit der Lage des Gotteshauses. „Wir hätten gerne auf einem Grundstück mitten in der Stadt gebaut, damit jeder sehen kann, wie wir beten, was wir tun.“ Er hofft, dass trotz der Randlage Dormagener aller Nationalitäten den Weg ins DITIB-Begegnungszentrum finden werden.

Und während im Hintergrund der Verkehr der Bundesstraße entlang rauscht, legt sich ein versonnener Ausdruck auf Dursun Pekdemirs Gesicht. „Hier kommt ein orientalischer Teegarten mit Palmen und Bachlauf hin“, sagt er und zeigt auf den Grünstreifen, der Gebäude und Straße trennt. „Dass deutsche und türkische Jugendliche hier gemeinsam sitzen, das wäre mein Traum.“

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