Unfall auf der A 57: Polizei jagt Brandstifter, Brücke wird abgerissen

Zwei Tage nach dem tödlichen Massenunfall auf der Autobahn 57 bei Nievenheim laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Aus der Bevölkerung sind zahlreiche Hinweise eingegangen. In der Nähe des Tatortes wurde ein gestohlener Transporter gefunden.

Dormagen. Zwei Tage nach dem tödlichen Massenunfall auf der Autobahn 57 bei Nievenheim laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Neben der Aufarbeitung des Unfallhergangs auf der Autobahn, konzentrieren sich die Bemühungen der Beamten auf den unbekannten Brandstifter, der die unter der Brücke gelagerten Plastikrohre in Brand gesteckt hat. Durch das offenbar gelegte Feuer und den Rauch war es auf der darüberliegenden Autobahnbrücke zu einem schweren Unfall mit bislang einem Toten und mehreren Schwerverletzten gekommen. 21 Fahrzeuge rasten ineinander, eine 35-jährige Frau aus Neuss ringt nach wie vor mit dem Tod.

Nach Polizeiangaben ist nach wie vor nicht auszuschließen, dass es einen Zusammenhang mit einer seit einiger Zeit andauernden Brandserie im Rhein-Kreis-Neuss gibt. Dazu wurden am Brandort Spuren der Tat gesichert, die den Löscheinsatz der Feuerwehr überstanden haben. Ergebnisse der Analysen stehen noch aus.

Die Beamten gehen auch zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nach - und bitten eventuelle Zeugen weiter, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen, und Beobachtungen mitzuteilen. Besonderes Interesse haben die Ermittler derzeit an verdächtigen Personen und Fahrzeugen, die in der Nacht zu Dienstag im Bereich Stürzelberg, St. Peter, Nievenheim, Delrath, Horrem, Zons und im nördlichen Dormagen gesichtet wurden.

Im Blickpunkt der Beamten ist auch ein möglicherweise mit der Tat zusammenhängender Diebstahl eines VW Transporters. Das Auto der Arbeiterwohlfahrt war am Sonntag vor dem Unfall in Nievenheim gestohlen und in unmittelbarer Nähe des Brandortes gefunden worden.

Die Ermittlungskommission der Polizei "A 57" ist unter der Telefonnummer 0211/8700 zu erreichen.

Die durch Feuer und Unfall schwer beschädigte Brücke muss nach Angaben von Straßen NRW komplett abgerissen werden. Der entstandene Schaden beläuft sich auf etwa acht Millionen Euro. Die Vollsperrung der A57 zwischen Neuss-Süd und Dormagen könnte noch mindestens sechs Wochen andauern, hieß es am Donnerstag.

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