Verurteilter Mörder: Zwei Jahre Haft zusätzlich für Vergewaltigung

Im Juni 2011 war der 45-Jährige zu 13 Jahren wegen Mordes verurteilt worden.

Dormagen. Wegen eines Sexualdeliktes musste sich der ehemalige Leiter eines privaten Rettungsdienstes am Donnerstag vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten.

Am 24. Oktober 2010 hatte René A. auf seiner Facebookseite angekündigt: „Ich will lieber sterben, als so weiter zu leben. Sorry an alle, die an mich geglaubt haben!“

Kurz nach dem Eintrag fuhr er zur Wohnung seiner Frau Diana A. (Name von der Redaktion geändert) in Dormagen. Zunächst erschoss der heute 45-Jährige den besten Freund seiner Frau. Dann soll er Diana A. entführt und in einem Hotel vergewaltigt haben.

Kennengelernt hatte sich das spätere Ehepaar 2002, als Diana A. gerade 14 Jahre alt war. Die Beziehung zu dem 22 Jahre älteren René A. endete tragisch. Immer wieder hatte sich das ungleiche Paar gestritten und war schon vor der Hochzeit mindestens zehn-mal getrennt.

Da beide nie einen gemeinsamen Freundeskreis hatten und René A. zudem seit Jahren regelmäßig Kokain nahm, war die Ehe nicht lange glücklich. Im Oktober 2010 hatte sich Diana A. darum von ihrem Mann getrennt. Mit ihrem besten Freund traf sich die heute 23-Jährige in ihrer Wohnung in Dormagen-Delrath, um dem Freund ihr Herz auszuschütten.

Da stand mittags plötzlich René A. vor der Tür, bewaffnet mit einer 9mm-Pistole. Als seine Ehefrau nicht öffnete, trat der 45-Jährige die Tür ein. „Wenn du nicht mit mir redest, wird er sterben“, soll René A. gesagt haben, als seine Ehefrau ein Versöhnungsgespräch verweigerte. Dann tötete er Michael K. mit zwei Schüssen. Angeblich handelte der Vater zweier Kinder aus erster Ehe aus rasender Eifersucht.

Danach soll er seine Frau entführt haben und mit ihr in ein Hotel nach Frechen gefahren sein. Dort soll er die 23-Jährige mit Handschellen gefesselt und vergewaltigt haben. Wenige Stunden nach der Tat hatte sich René A. in Köln-Nippes auf der Polizeiwache mit den Worten „Ich habe gerade einen erschossen“ gestellt. Für die Tat war der 45-Jährige schon im Juni 2011 zu 13 Jahren Haft wegen Mordes verurteilt worden.

Am Donnerstag ließ der Angeklagte über seinen Anwalt erklären, dass es für ihn ein Abschied war, da er Diana K. danach nie mehr wiedersehen würde. Außerdem habe sie nicht klar gesagt, dass sie keinen Sex wollte.

Auch das Opfer sagte am Donnerstag aus — dazu wurde die Öffentlichkeit allerdings ausgeschlossen. Für die Vergewaltigung wurde René A. zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt, so dass er jetzt insgesamt 15 Jahre im Gefängnis verbringen wird.

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