Wasserpipeline könnte Stromkonverter verhindern

Amprion weiterhin auf der Suche nach einem passenden Standort. Gohr und Broich scheiden wohl auch aus.

Gohr/Evinghoven. Für die Gegner des Stromkonverters in Gohr und Broich von der gleichnamigen Bürgerinitiative wäre es die Lösung ihrer Probleme: Da die Trasse der unterirdischen Rheinwassertransportleitung zur Befüllung des Restsees des Tagebaus Garzweiler II zwischen Dormagen und Frimmersdorf genau an der Hochspannungsleitung bei Gohr verläuft, könnte dies einen Konverter-Standort dort verhindern.

Darauf weist nun der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Thiel, Mitglied im Braunkohlenausschuss, hin. „Der Ausschuss wird am 24. Oktober die vorbereitete Trasse für diese Rheinwassertransportleitung beschließen, damit ist die Nutzung für die Fläche in Gohr raumordnend festgeschrieben und kann nicht für andere Projekte herangezogen werden“, sagt Thiel.

Damit würde nicht nur Gohr, sondern auch Evinghoven als möglicher Standort für die große Stromumwandlungsanlage des Netzbetreibers Amprion ausscheiden, da die nach 2030 in Betrieb zu nehmende Wasserleitung parallel zur Stromtrasse verlaufen wird. Davon ist nicht nur Thiel, sondern auch der Rommerskirchener Bürgermeister Martin Mertens überzeugt: „Mit der Festlegung für die Wasser-Pipeline stehen Evinghoven und auch Gohr nicht mehr für Konverterbauten zur Verfügung.“

Am Dienstag wird sich der Umweltausschuss des Rhein-Kreises Neuss mit den möglichen Konverter-Standorten beschäftigen. Auch Vertreter des Netzbetreibers Amprion werden an der Sitzung in Grevenbroich teilnehmen. Für diese Woche hatte die Amprion-Sprecherin Joelle Bouillon eventuell eine Vorentscheidung in der Standort-Frage angekündigt, zumindest eine Reduzierung auf bis zu drei besonders wahrscheinliche Standorte, die weiter untersucht werden. Nach den bisherigen Aussagen scheinen die Favoriten Kaarst (Gleisdreieck), Osterath und Gohr zu sein. Gegen die Fläche in Kaarst, die zwischen Autobahn 57, Bahnstrecke und Landstraße liegt, spricht, dass sie zurzeit noch für Kiesabbau vorgesehen ist. „Dort ist der Abstand zur Wohnbebauung sehr groß“, sagte Thiel. Um dort den Konverter hinzubauen, müsste der Regionalplan entsprechend geändert werden.

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