Zentrum will interne Aufklärungsarbeit leisten

Michael Möller ist neuer Bundesvorsitzender auf Zeit und überprüft alle Ortsverbände.

Dormagen. Es bleibt vorerst dabei: Gerhard Woitzik ist nicht mehr Bundesvorsitzender der Zentrumspartei. Woitzik war vorgeworfen worden, die Parteikasse nicht ordnungsgemäß geführt zu haben. Der Dormagener Politiker hatte von der Bundesgeschäftsführung angeforderte Unterlagen — Mitgliederzahlen und Bilanzen — nicht eingereicht. Die Bundesgeschäftsführung betrachtet den Ortsverband Dormagen deshalb als aufgelöst und erkennt Woitzik nicht mehr als Bundesvorsitzenden an (die WZ berichtete).

Jetzt hat Michael Möller von der Zentrumspartei Düsseldorf die Zügel in die Hand genommen. Der Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalen ist neuer Bundesvorsitzender: „In Absprache mit Gerhard Woitzik werde ich das Amt vorerst übernehmen und alle Ortsverbände in NRW überprüfen“, sagt der Düsseldorfer. Woitzik habe ihm zugesichert, dass er die benötigten Unterlagen innerhalb einer Frist von 14 Tagen schicken werde.

„Diese Aufforderung ging sowieso nur an die Dormagener, deshalb denke ich, dass es ein Manöver war, um Woitzik zu entmachten“, sagt Möller. Nun soll jeder Ortsverband in NRW seine Zahlen offenlegen: „Es kann sein, dass es unangenehme Überraschungen gibt, aber ich gehe davon aus, dass von den Vorwürfen nicht viel übrig bleibt“, sagt der neue Bundesvorsitzende. Möller will die Unterlagen neutral prüfen: „Entweder wir schaffen es, aus dem Hühnerhaufen eine Partei zu machen, oder das war es.“

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