Auf einem Netz von 300 Kilometern versorgt sie mit ihrer Fracht aus den Tagebauen die Kraftwerke im Rheinischen Revier. Als so genannte Eisenbahntriebfahrzeugführerin trägt die Grevenbroicherin im wahrsten Sinne des Wortes eine schwerwiegende Verantwortung: Beladen bringt ihr rund 180 Meter langer Zug fast 2000 Tonnen auf die Gleise. Allein die blaue Lok mit der Nummer 502 wiegt 140 Tonnen und hat 3800 PS.

Nach ihrer Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik bekam Silke Hansen beim Bahnbetrieb der RWE Power die Möglichkeit, eine Fortbildung als Lokführerin zu machen. Vier Monate hieß es, Theorie und die Grundlagen des Rangierens pauken. Dann durfte sie — zunächst in Begleitung — die große Lok auf den zusammen etwa 70 Kilometer langen Strecken der Nord-Süd-Bahn und der Hambachbahn durch das Braunkohlerevier fahren. „Sieben Monate später habe ich dann die theoretische und die praktische Prüfung bestanden“, sagt sie stolz.

Auch im privaten Umfeld bekommt Silke Hansen viel Unterstützung und Anerkennung für ihren Beruf: „Mein Freundeskreis findet meinen neuen Job total klasse“, sagt sie. Hansen gehört nun zu 280 Mitarbeitern, die bei der RWE-Werkseisenbahn für einen reibungslosen Zugverkehr und Braunkohletransport sorgen.

Seit Anfang des Jahres darf sich die junge Frau ganz offiziell Eisenbahntriebfahrzeugführerin für Elektrolokomotiven nennen und steuert die Lok im wechselnden Schichtbetrieb über die Schienen zwischen den Kraftwerken, Veredlungsbetrieben sowie den Beladestellen in den Tagebauen Hambach und Garzweiler. Red