FDP-Mann im Visier

Doktorjäger von „Vroniplag“ untersuchen Bijan Djir-Sarais Arbeit auf Plagiate.

Grevenbroich/ Berlin. Bijan Djir-Sarai soll in seiner Doktorarbeit nicht ganz sauber gearbeitet haben. Der FDP-Bundestagsabgeordnete aus Grevenbroich ist der vierte Liberale, dem die anonymen Doktorjäger im Internet auf den Fersen sind.

Auf der Internetplattform „Vroniplag“, benannt nach Stoiber-Tochter Veronica Saß, die wegen Plagiatsvorwürfen ihren Doktortitel abgeben musste, wird die Arbeit des 34-Jährigen zurzeit untersucht. Sein Name wird dort noch nicht genannt, die Dokumente werden unter dem Kürzel „Bds“ zusammengefasst.

Auf neun von 180 Seiten Haupttext in Djir-Sarais Arbeit „Ökologische Modernisierung der PVC-Branche in Deutschland“ sind die Plagiatssucher bereits fündig geworden. Der FDP-Mann hat vor drei Jahren über das Thema an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln promoviert.

In der Schrift sollen Quellen verschleiert oder gar nicht benannt und der Beginn von Zitaten unkenntlich sein. Zitate sollen teilweise umgestellt und verändert worden sein — so lauten die Anmerkungen. Die übrigen Seiten sind grau gekennzeichnet. Heißt: Dort wurde entweder nichts gefunden oder sie wurden noch nicht bearbeitet.

Djir-Sarai war am Dienstag zu einer persönlichen Stellungnahme nicht bereit. Durch sein Berliner Büro ließ er mitteilen, dass er Kenntnis habe, „dass die Universität Köln die Arbeit überprüfen wird. Die gegen mich erhobenen Plagiatsvorwürfe weise ich zurück“. Er sehe „keinen Anlass für eine weiter gehende Stellungnahme“, ließ er mitteilen.

Der gebürtige Iraner ist seit 1996 FDP-Mitglied, seit 2009 Mitglied des Bundestags und Vize-Landrat im Rhein-Kreis.

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