Feinstaub: Neue Messstelle in Frimmersdorf

An der Grundschule investiert das Land für 40 000 Euro in die Feinstaubanalyse.

Grevenbroich. Dass die Stadt Grevenbroich kein Luftkurort mehr wird, bemerkt der Besucher schon auf der Autobahn 540, wenn er am Horizont die imposanten Kraftwerke Frimmersdorf und Neurath sieht. Mit jeweils 46 Überschreitungen in den Jahren 2006 und 2007 lag Grevenbroich früher in Sachen Feinstaub an der Spitze der Städte in Nordrhein-Westfalen. 50 Mikrogramm Feinstaubpartikel pro Kubikmeter Luft erlauben die EU-Richtlinien, dieser Grenzwert darf maximal an 35 Tagen im Jahr überschritten werden.

Die Feinstaubprobleme gehören wohl der Vergangenheit an, in diesem Jahr wurden an der Feinstaubmessstelle in Gindorf erst 14 Überschreitungen gemessen. Die verbesserte Luftqualität soll im nächsten Jahr mit einer zweiten Messstelle in Frimmersdorf dokumentiert werden. Die SPD hatte die Messstelle beantragt. „Der Antrag ist erstaunlich schnell vom Ministerium bewilligt worden“, sagt Klaus Gähl, Fachbereichsleiter Umwelt bei der Stadt Grevenbroich.

Billig ist die neue Feinstaubmessstelle, die in Sichtweite zum Kraftwerk Frimmersdorf auf dem Hof der Frimmersdorfer Grundschule steht, nicht. Alleine die Anschaffung der Anlage, groß wie ein Zigarettenautomaten, kostet 40 000 Euro. Alle zwei Wochen kommen Techniker, lesen die Werte ab und nehmen den Partikelfilter zur Analyse mit.

Der Partikelfilter — der Probenahmekopf in vier Meter Höhe trennt den Staub vom Feinstaub — wird dann im Labor zwei Tage lang getrocknet und anschließend gewogen. Danach werden alle Daten ausgewertet. Das kann dauern. Am 1. Januar geht die neue Messstelle in Betrieb, erst nach einem Monat gibt es die ersten Ergebnisse. „Ich bin aber beruhigt, dass jetzt auch noch an dieser Stelle gemessen wird“, sagt Ursula Kwasny, Bürgermeisterin der „Bundeshauptstadt der Energie“.

Klaus Gähl ist zuversichtlich, dass auch die neue Messstelle wenig erhöhte Werte aufzeichnen wird. „Ich gehe davon aus, dass wir unter den 35 Tagen bleiben werden. RWE Power hat mit Kehrmaschinen und bei der Feuchthaltung der Kohle in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen.“

Alle Feinstaub-Messwerte in Nordrhein-Westfalen werden im Internet veröffentlicht unter

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