Flüchtlinge wohnen in alter Schule

Die Viktoria-Grundschule wurde für 200 000 Euro umgebaut. Auch eine Containeranlage ist geplant.

Flüchtlinge wohnen in alter Schule
Foto: L. Berns

Grevenbroich. Noch gibt es hier und da einige Handgriffe zu erledigen, doch die Arbeiten in der ehemaligen Viktoria-Grundschule sind so gut wie abgeschlossen. In der nächsten Woche werden etwa 50 Flüchtlinge in den umgebauten Klassenzimmern ein vorläufiges Zuhause finden.

„Für uns war es ein Glücksfall, dass die Schule im Sommer geschlossen wurde“, sagt Heike Steinhäuser von der Stadtverwaltung. Denn die fünf Unterkünfte in Grevenbroich sind mit 230 Menschen zum Teil hoffnungslos überbelegt, es musste dringend neuer Wohnraum geschaffen werden. Rund 200 000 Euro hat die Stadt in den Umbau investiert.

Die sieben jeweils 60 Quadratmeter großen Grundschulklassen wurden frisch gestrichen und mit Schrankwänden ausgerüstet. In den nächsten Tagen werden Betten, Tische und Stühle geliefert, an den Fenstern Lamellen-Rollos und Vorhänge montiert.

Die Sanitäranlagen wurden bereits erneuert, bis zum Ende der Woche sollen auch die Gemeinschaftsküchen auf den beiden Etagen fertig werden. Da das Gebäude keinen Platz für Duschen bot, hat die Stadt zwei moderne Sanitär-Container gemietet, die auf dem Außengelände platziert wurden. „Die alte Schule liegt ideal“, betont Heike Steinhäuser: „Einkaufsmöglichkeiten und Bushaltestellen sind in der Nähe, zudem ist es zu Schulen und Kindergärten nicht weit.“

„Solche Übergangswohnheime sind nur eine temporäre Lösung“, betont Dirk Schwarz. Perspektivisch bevorzuge die Verwaltung eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge. Langfristig sollen sie auf mehrere Häuser im Stadtgebiet aufgeteilt werden.

Um kurzfristig weiteren Wohnraum zu schaffen — der angesichts weiterer Zuweisungen dringend erforderlich sei —, werde die Stadt an einer Container-Siedlung nicht vorbei kommen. Dafür gibt es jedoch kaum noch geeignete Standorte. Die Verwaltung hat ein Areal am Langer Weg in Gindorf im Visier, das unterhalb des Kraftwerks liegt und sich im Besitz von RWE befindet. Schwarz will sich zurzeit nicht dazu äußern, ob dort tatsächlich Container errichtet werden sollen. Darüber müsse der Stadtrat in der nächsten Woche entscheiden.

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