Frimmersdorfer Kraftwerk: Start für Abbau der Kühltürme

RWE reißt sieben der 29 Türme im Kraftwerk Frimmersdorf ab. Zu den Spekulationen um weitere Stilllegungen schweigt der Konzern.

Frimmersdorfer Kraftwerk: Start für Abbau der Kühltürme
Foto: ad

Grevenbroich. Die Bagger im Frimmersdorfer Kraftwerk sind bereits angerückt. Sieben der insgesamt 29 Kühltürme werden bis zum Ende des Jahres abgebaut. „Die Türme haben keine langfristige Standsicherheit mehr“, sagte RWE-Sprecher Jan Peter Cirkel.

Die 150-Megawatt-Blöcke waren alle bis Ende 2012 stillgelegt worden. Der schrittweise Rückbau der Türme, von denen ein Großteil aus den 50er Jahren stammt, ist das Ergebnis des so genannten „Statik-Monitoring“, das der Energiekonzern in regelmäßigen Abständen an allen Standorten durchführen lässt.

Aufgrund der räumlichen Nähe zu den 300-Megawatt-Blöcken „Paula“ und „Quelle“ werden die Kühltürme in Frimmersdorf zunächst nur bis zur Kühlturmtasse abgebaut. In dieser verbleiben zunächst auch die beim Abriss anfallenden Betonreste. Ein Abtransport und die Demontage der Kühlturmtassen erfolgt laut RWE-Sprecher André Bauguitte erst beim Gesamtabriss aller Kühltürme. Über einen Rückbau der weiteren Türme ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht entschieden.

Keine konkreten Maßnahmen sind nach Aussagen des Energiekonzerns derzeit für die Anlagen in Neurath geplant. Doch aufgrund stark gefallener Strom-Großhandelspreise plane RWE, bei weiteren Kraftwerken bald den Stecker zu ziehen, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ zuletzt. Von Seiten des Essener Unternehmens gab es zu dieser Aussage am Dienstag jedoch keine Stellungnahme.

„Wir nehmen weiterhin jeden einzelnen Block kritisch unter die Lupe“, sagte Matthias Hartung, Chef der RWE-Kraftwerkstochter kürzlich. Seit Anfang 2013 wurden deutschlandweit Anlagen mit einer Leistung von mehr als 12 600 Megawatt stillgelegt. Laut dem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ sollen weitere 1000 Megawatt vom Netz genommen werden.

„Weitere Details geben wir erst auf unserer Halbjahres-Pressekonferenz bekannt“, sagte Sprecher Jan Peter Cirkel. Aufgrund von Überkapazitäten in Europa und der Konkurrenz durch staatlich geförderten Ökostrom hatte RWE im vergangenen Geschäftsjahr Milliardenabschreibungen auf seine Kraftwerke vorgenommen.

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