Grafiker setzt auf den Zufall

Miroslav Wagner zeigt in der Versandhalle „Graphik und Arbeiten auf Papier“.

Grevenbroich. Es ist das Chaos, das Miroslav Wagner anzieht. Ihn reizt das Durcheinander, aus dem er versucht, ein Gesetz zu konstruieren. Der 68-jährige Künstler eröffnete in der Versandhalle seine Ausstellung „Graphik und Arbeiten auf Papier“. Auf der Stadtparkinsel präsentiert Wagner 34 Werke — darunter Fotografien, Zeichnungen, Serigrafien, Grafiken und Collagen, die den Gegensatz von runden und eckigen Formen thematisieren.

Dabei setzt Wagner auf den Zufall. „Ich arrangiere nichts. Ich improvisiere vielmehr und arbeite intuitiv“, sagt Wagner, der viele Jahre als Grafikdesigner und Creative Director tätig war. Den Zufall hält er auch auf seinen Schwarz-Weiß-Fotografien fest, die ausgeschnittene Formen zeigen. „Ich werfe sie ungeordnet auf meinen Schreibtisch und drücke auf den Auslöser, wenn mir die Anordnung so gefällt.“

Weil nichts gestellt sein soll, verzichtet er auf Kleber und andere Hilfsmittel. Für die Schattenspiele seiner Formen, von denen er nie mehr als sieben auf einmal fotografiert, nutzte er zum Großteil das Sonnenlicht, wenige wurden mit künstlichem Licht durch einen Projektor beleuchtet.

Inspiriert wurde Wagner von der kontrapunktischen Kunst. Orientiert an der Bedeutung „Note gegen Note“ aus dem Musikbereich steht für Wagner der Gegensatz im Mittelpunkt. Der Kontrast zwischen Masse und Raum, Logik und Spiritualität macht sich auch in seinen Collagen bemerkbar.

So kombiniert er runde und eckige Elemente, indem er unter anderem (Halb-) Kreise aus Vierecken ausschneidet und sie in verschiedenen Varianten zu den daraus entstandenen Papierschnitten anordnet. Durch die bunten Farben erhalten die geometrischen Formen noch mehr Pepp. 1250 Euro kostet ein solches Bild.

Um einen Eindruck von Wagners Arbeiten zu gewinnen, war auch Stadtchefin Ursula Kwasny zur Eröffnung gekommen.

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