Grevenbroich Massenschlägerei beim Schützenfest in Neuenhausen

Mit einem Großaufgebot mussten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst zum Kirmesplatz in Neuenhausen ausrücken. Dort gab es mehrere Verletzte.

Grevenbroich: Massenschlägerei beim Schützenfest in Neuenhausen
Foto: lber

Neuenhausen. Das Schützenfest in Neuenhausen wird von einer Massenschlägerei überschattet. Dabei soll es nach Angaben von Schützenfest-Besuchern mehr als ein Dutzend Verletzte gegeben haben. Offizielle Angaben gab es dazu am Sonntag nicht.

Grevenbroich: Massenschlägerei beim Schützenfest in Neuenhausen
Foto: Bothe

Gegen 2.45 Uhr wurde die Polizei am frühen Sonntagmorgen über Notruf zum Kirmesplatz gerufen, um die Lage zu beruhigen — doch das gestaltete sich schwierig. Vor Ort wurden die zu Hilfe gerufenen Beamten und Rettungskräfte von teils stark alkoholisierten 50 bis 60 Personen aggressiv angegangen. Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Es wurden weitere Polizeikräfte angefordert. Insgesamt waren 20 Streifenwagen-Besatzungen, darunter vier Hundeführer, vor Ort.

Großeinsatz der Polizei wegen Massenschlägerei auf Grevenbroicher Schützenfest
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Großeinsatz der Polizei wegen Massenschlägerei auf Grevenbroicher Schützenfest

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Dabei kam es in der Menschenmenge laut Polizei immer wieder zu neuen Handgreiflichkeiten und Schlägereien. Diese seien nur durch rigoroses Einschreiten und teilweise unter dem Einsatz von Pfefferspray zu unterbinden gewesen.

Letztlich wurden zur Durchsetzung von Platzverweisen drei Personen in Polizeigewahrsam genommen. „Sie sind inzwischen wieder entlassen“, hieß es Sonntagmittag aus der Kreisleitstelle. Bei Facebook meldeten sich am Sonntag jedoch auch einige Nutzer zu Wort und kritisierten das Vorgehen der Polizei.

Fest-Besucher schilderten zudem, wie es zu der Schlägerei gekommen sei. Auswärtige Gäste hätten zunächst ein Glas in Richtung einer anderen Gruppe geworfen — dann sei die Situation eskaliert. „Es war schlimm, etliche Schützen sind aus dem Zelt gerannt und wollten schlichten. Am Ende wurden auch zwei Schützen verletzt“, sagt eine Neuenhausenerin.

Wegen des Einsatzes von Pfefferspray mussten viele Besucher mit Augenreizungen behandelt werden. „Wir sind mit einem Team der Hauptamtlichen Wache nach Neuenhausen ausgerückt. Bei einer solchen Einsatzlage übernimmt die Wehr die Einsatzleitung und unterstützt den Rettungsdienst“, sagt Max Chiandetti von der Feuerwehr Grevenbroich.

Trotz der Massenschlägerei in der Nacht wurde am Sonntag beim Frühschoppen im Festzelt gefeiert. „Natürlich machen wir uns Sorgen. Doch nach unseren Informationen sind die verletzten Schützen wieder zu Hause. Wir lassen uns davon nicht unser Fest kaputt machen“, sagt Ingrid Fischer (52), zweite Geschäftsführerin der Bruderschaft Neuenhausen.

So wurden Sonntagmorgen zahlreiche Schützen für ihre Verdienste geehrt. Jochen Heyer und Wilfried Hohmann erhielten den silbernen Verdienstorden. Tanja Janz und Markus Janz bekamen beide das Ehrenkreuz des Sports, Marlies Schleifer konnte sich über die „Sebastianus-Ehrenauszeichnung“ freuen. Zusätzlich feierten zahlreiche Schützen Jubiläen und runde Jahrestage. Neben Dutzenden 25-Jahr- und 40-Jahr-Mitgliedschaften wurden Karl Heinz Heidemanns für 50 Jahre und Hans Meurer für 60 Jahre Zugehörigkeit zur Bruderschaft geehrt. Weitere Ehrungen gab es für den Schülerprinzen Frederic Jäger und für den Edelknabenkönig Marvin Kaygisiz. Untermalt wurde der Frühschoppen durch Musikbeiträge des Tambourkorps „Sandhasen“ Neuenhausen und des Musikvereins Holzheim. Bereits am Samstagabend sorgte Gerd Pajunk vom Jägerzug „Vollrath“ für einen Gänsehaut-Moment. Während des Gottesdienstes trug er sein eigens komponiertes Liebeslied über Neuenhausen vor. „Das war ein sehr schöner Moment“, schildert Ingrid Fischer.

Am Sonntagnachmittag trafen sich die Schützen dann zum großen Festumzug. Höhepunkt dabei war die Parade für das junge Schützenkönigspaar Christoph Heyer und Tanja Bertram. Über 800 Schützen zogen nach der Parade durch den Ort. Applaus für das Königspaar und die Hofdamen gab es von den zahlreichen Besuchern am Straßenrand.

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