Rat entscheidet am Mittwoch über Ausländeramt

Landrat erhöht Druck: Stadt könne 100.000 Euro einsparen.

Grevenbroich. Die Entscheidung über die Abgabe des Ausländeramtes an den Rhein-Kreis Neuss will der Stadtrat am Mittwoch um 18 Uhr in einer Sondersitzung treffen. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke plädierte am Dienstag noch einmal dafür, sich für eine Übertragung der Behörde an den Rhein-Kreis auszusprechen. Grevenbroich mache 33 Millionen Euro Schulden jährlich, so Hans-Jürgen Petrauschke. Mehrfach habe er Anregungen unterbreitet, wo die Stadt Geld einsparen könne. 100.000 Euro könnten jährlich nach Ansicht von Petrauschke eingespart werden, wenn der Kreis das Amt übernähme.

Mit Bürgermeisterin Ursula Kwasny und Vertretern der Ratsfraktionen hatte sich Petrauschke in der vorigen Woche an einen Tisch gesetzt, um über die Modalitäten zu sprechen.

SPD-Fraktionschef Horst Gerbrand kritisiert derweil die Vorgehensweise. Er vermutet ein „abgekartetes Spiel“ zwischen Landrat und Bürgermeisterin, beide CDU. Die SPD wolle nun doch nicht zustimmen. Petrauschke: „Grevenbroich ist hoffnungslos überschuldet, auch wenn einige politische Parteien dies nicht wahrhaben wollen. Das Märchen von der Handlungsfähigkeit sollte nicht weiter getragen werden.“ Es gäbe keine Wunschkonzerte, es sei viel mehr Zeit, um konsequente Entscheidungen zu treffen. „Die Übertragung wäre ein erster Schritt, auf den viele weitere folgen müssen“, so der Landrat weiter.

Petrauschke erklärte: Die Idee zur Amtsübertragung sei durch den Hilferuf von Bürgermeisterin Ursula Kwasny entstanden, die ihn wegen krankheitsbedingtem Totalausfall ihrer Mitarbeiter im Ausländeramt um personelle Unterstützung gebeten habe. Auf dem kurzen Dienstweg wurde ein Kreisbediensteter im Grevenbroicher Amt eingesetzt, um es im Betrieb zu halten. Horst Gerbrand habe hinter dieser Amtshilfe weitergehende Absichten vermutet, um den Druck zur Übertragung des Amtes zu erhöhen. „Das ist Blödsinn. Statt Polemik zu verbreiten, sollte die SPD lieber zur Sachlichkeit zurückkehren“, so der Landrat.

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