RWE-Kraftwerk: Emil bekommt ein neues Innenleben

RWE investiert 70 Millionen Euro in die Revision des Blocks E im Kraftwerk Neurath. Der Wirkungsgrad soll steigen, jährlich sollen so 100 000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Grevenbroich. Bei Emil tut sich einiges. Wenn Kraftwerksleiter Eberhard Uhlig und seine Kollegen von den einzelnen Blöcken des Kraftwerks sprechen, klingt das beinahe, als benutzten sie Kosenamen: Anton, Berta, Cäsar.

Emil ist zurzeit außer Betrieb, schon seit Mitte Juli. Block E wird modernisiert. 70 Millionen Euro nimmt RWE für die Revision insgesamt in die Hand — 43 Millionen davon fließen an 39 Firmen in der Region.

„Durch einen neuen Kondensator und eine Komplettertüchtigung des Kühlturms steigern wir den Wirkungsgrad der Anlage um rund 0,6 Prozent“, erklärtUhlig. Damit soll der CO2-Ausstoß um jährlich 100 000 Tonnen gesenkt werden. „Zudem verbessern wir durch den Einbau modernster Leittechnik die Flexibilität des Kohleblocks.“

Denn die Einspeisung regenerativer Energien aus Sonnen- oder Windkraft schwanke stark. „Die regenerative Energie hat Vorrang. Wir müssen immer flexibler werden, um ihre Schwankungen mit fossilen Energien ausgleichen zu können“, sagt Uhlig. Statt mit bislang 440 Megawatt (MW) könne Block E künftig mit einer Mindestlast von 290 MW gefahren werden.

Die Revisionsarbeiten an dem 35 Jahre alten Block E sollen Ende des Monats abgeschlossen sein. 70 Tage sind dann verstrichen — die geplante Arbeitszeit. „In drei Schichten wird gearbeitet, rund um die Uhr“, sagt Uhlig. „Bis zu 1800 Menschen von insgesamt 60 Firmen sind beteiligt. Das erfordert Koordination, damit sie sich nicht gegenseitig im Weg stehen.“

„Am 21. September soll die Revision beendet sein, dann wird der Block in Betrieb gesetzt“, sagt Ulrich Schulze, Leiter des Bereichs Anlagentechnik. „Wir sind optimistisch, dass wir Emil am 1. Oktober wieder am Netz haben.“

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