Abschied vom Tropenklima

Stadt saniert das Büttgener Schwimmbad. Die Lüftungsanlage wird komplett erneuert.

Kaarst. Eltern, die mit ihrem Nachwuchs im Kleinkinderbecken toben, sind bislang hin und wieder Schweißtropfen über die Stirn gelaufen. Und auch Badegästen, die gerade die Duschen verließen, um sich auf den Heimweg zu machen, wurde aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit ganz schnell wieder warm. Das soll in wenigen Wochen anders sein.

Im mittlerweile 35 Jahre alten Büttgener Schwimmbad an der Olympiastraße tummeln sich zurzeit die Bauarbeiter. Kinder- und Lehrschwimmbecken sind mit Holzplatten abgedeckt, die Rutsche ist unter einer Plane verborgen, die Decke nackt. Im ganzen Bad verteilt stehen Lüftungsbauteile.

„Wir sanieren die Technik und die Fassade des Bades und bauen eine neue Lüftungsanlage ein — eines unserer größten Projekte“, sagt der Technische Dezernent Manfred Meuter. 690.000 Euro kostet das Bauprojekt. „450.000 Euro davon für die Technik, 170.000 Euro für die Fassade und das Dach sowie 70.000 Euro Planungskosten“, erklärt Meuter.

„Ein Schwimmbad ist die teuerste Immobilie, die eine Stadt haben kann“, weiß Bernd Espeter, Fachplaner für technische Gebäudeausrüstung. „Es wird stark genutzt, außerdem wird durch die chlorhaltige Luft viel angegriffen. Bei der Lüftungsanlage war die Betriebssicherheit nicht mehr gegeben, da kam eine Reparatur nicht mehr in Frage.“ Die neue Anlage soll 25.000 Kubikmeter Luft in der Stunde umsetzen und energetisch auf dem neuesten Stand sein.

Die Anlage soll nicht nur im Badebereich für angenehmere Luft sorgen. Auch über den Duschen sind bereits neue Lüftungsabzüge zu sehen. Neu wird eine Staffelung der Temperaturen sein: „Vom Badebereich über die Duschen und die Umkleiden bis zum Eingangsbereich werden wir die Temperaturen abstufen“, sagt Espeter.

Außerdem wird eine neue Wärmedämmung verbaut. „Das war notwendig. Die alte war verrottet und kaum noch vorhanden“, sagt Heinz-Gerd Klein, Stellvertretender Bereichsleiter Technik.

Am 5. Oktober soll die Sanierung nach rund acht Wochen abgeschlossen sein. Die Eröffnung ist für den 6. Oktober geplant. Meuter: „Dass wir nicht pünktlich beginnen konnten und über die Ferienzeit hinaus arbeiten, hängt mit Lieferschwierigkeiten der Lüftungsanlage zusammen.“

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