Ausschuss kritisiert „Pakt für Sport“

Bei den geplanten und auch fertig gestellten Projekten des Stadtsportverbandes wird noch Bedarf zur Verbesserung gesehen.

Ausschuss kritisiert „Pakt für Sport“
Foto: L. Berns

Kaarst. Die neue Stadtparkhalle, ein fast fertig gestellte Modernisierung der Sportanlage in Vorst mit Sportlerheim, der Bau eines Kunstrasenplatzes in Kaarst und ein weiterer in Planung für Büttgen — Sportamtsleiter Heinz Kiefer ist sich sicher, den Menschen in der Stadt gute Bedingungen für ihre Aktivitäten zu bieten. Bei den genannten Anlagen würde der Stadtsportverband (SSV) dem wohl vollumfassend zustimmen, andernorts sieht er noch viel Bedarf zur Besserung.

„Wir haben alle Sportstätten begutachtet und bei manchen Hallen muss sich die Frage gestellt werden, ob eine Renovierung überhaupt noch sinnvoll ist“, sagt SSV-Vorsitzender Axel Volker. Er fordert ein kurzfristiges Investitionsprogramm für die Zeit bis zum Jahr 2020 inklusive Prioritätenliste sowie die Bestimmung eines mittel- und langfristigen Investitionsprogramms ab dem Jahr 2021.

Ein Pakt des Sports zwischen dem Verband und der Stadt soll Orientierung bieten. „Wir sehen das als Initialzündung für die kommende Legislaturperiode, um das Niveau zu halten und schließlich auch zu verbessern“, so Volker.

Der Pakt formuliert die Grundsätze der Bedeutung des Sports allgemein für die Gesellschaft sowie im Verein. Ziele sind unter anderem ein adäquates Angebot und eine bedarfsgerechte Infrastruktur, ein Verbundsystem zwischen Verein und Schule beziehungsweise Offenem Ganztag. Als Maßnahmen sollte eine weitere finanzielle Belastung der Vereine vermieden werden.

Bei der Vorstellung dieser Leitlinien im Sportausschuss wurde von allen Fraktionen der oberflächliche Inhalt kritisiert. „Mir mangelt es an neuem Erkenntnisgewinn gegenüber der Vergangenheit“, sagte Wolfgang Reuter (SPD). In der inhaltlichen Tiefe wünschte Matthias Molzberger (Grüne) neben den Vereinssport eine ergänzende Aufnahme der Freizeit- und Individualsportler.

Kommerzielle Angebote wie Fitnessstudios oder Fußballschulen sollten jedoch nicht in den Pakt einbezogen werden, sagte Ingo Kotzian (CDU). Viel Neues las auch er nicht in den Unterlagen. „Ich sehe darin aber kein starres Papier, sondern den Ausgangspunkt für einen dynamischen Prozess“, so Kotzian. Seinem Eindruck nach möchten die Sportvereine mit dem Pakt zwar mehr Mitspracherecht einfordern, aber auch mehr Verantwortung übernehmen.

Einvernehmlich wünschte der Ausschuss eine redaktionelle Überarbeitung des Sportpakts. Die Fraktionen werden dazu weitere Anregungen einreichen. Dementsprechend wurden auch drei Anträge des Stadtsportverbands in die weiteren Beratungen verwiesen.

Neben dem Investitionsprogramm betreffen sie die Optimierung in der Nutzung der Sporthallen. Dazu gehört zum einen eine verlängerte Öffnungszeit von 22 auf 24 Uhr, zudem die Identifizierung von freien Hallenkapazitäten auch in den Vormittagsstunden während des Schulbetriebs. Wechselnde Stundenpläne während eines Halbjahrs könnte dies aber erschweren.

Die Schule, so der Erste Beigeordnete Heinz Dieter Vogt, werde immer Vorrang haben.

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