Ausstellung Jörg Eberhard: Großformatige Bilder dominieren den Raum

Bei der Ausstellung von Jörg Eberhard öffnen sich grafisch-dreidimensionale Räume. Seine Werke sind in Büttgen zu sehen.

Kaarst. Bis zum 26. Mai zeigt die Städtische Galerie im Rathaus Büttgen eine Ausstellung mit Werken des in Düsseldorf lebenden Malers Jörg Eberhard. Der an der Universität Duisburg/Essen als Professor für Experimentelles Gestalten lehrende Maler brachte 16 in der Größe stark unterschiedliche Arbeiten mit nach Kaarst.

Schon durch diese Auswahl grenzt Eberhard seine Bilder voneinander ab, beim Betrachten der Werke verstärkt sich dieser Alleinstellungsanspruch zunehmend, denn die auf den ersten Blick schnell zu begreifenden Arbeiten irritieren ihren Betrachter, der dadurch stets neu gezwungen ist, andere Interpretationsansätze zu finden.

Dennoch dominiert das aus Teilen zusammengesetzte Werk „links rechts“ schon durch seine Größe. Es ist direkt gegenüber dem Eingang platziert. Abgebildet sind Stühle unterschiedlicher Stilrichtungen, Vasen, Leuchter, Pflanzen oder Mobiltelefone. Jörg Eberhard kombinierte diese Elemente mit Farbfeldern, die nicht den Formen der Gegenstände entsprechen. Das Großformat sei sein bevorzugtes Format, am liebsten würde der gebürtige Oberschwabe Wandbilder malen: „Ein solch großes Bild bedeutet sehr viel Arbeit, ich muss es nach den Maßen des Ausstellungsraumes konzipieren. Aber nach der Ausstellung verschwindet es in meinem Archiv, das ist schade.“

Vier Monate malte er an „links rechts“. Für die Büttgener Ausstellung überarbeitete er diese Arbeit, die er ursprünglich für eine andere Schau erstellte. Früher habe er auf großen Papierformaten gemalt, diese dann zerschnitten und beim Aufhängen wieder zusammengefügt. Heute entwirft er die Bilder als Ganzes, malt sie in Teilen und hängt diese hinter Glas gerahmt wieder auf. Dieses Vorgehen erfordere genaues Arbeiten, da die einzelnen Formen über den Bilderrahmen hinaus in das angrenzende Teilstück reichen.

Auch die Farbe spielt für Jörg Eberhard eine große Rolle. Mit selbst hergestellten Acrylfarben malt er seine Bilderwelten meist auf Papier. Seine schon aus der Kindheit stammende Liebe zu großen Wandbildern entstammt der barocken Kirchenmalerei seiner Heimat, erklärt der Künstler. „Solange sie auf unser Leben wirken und Einfluss nehmen, ist eine Epoche lebendig.“ SB

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