Der Koordinator im Rathaus

Seit Jahresbeginn ist der 31-jährige Jurist Sebastian Semmler mit der Steuerung und Koordinierung wichtiger Projekte betraut.

Kaarst. Schon im Sommer waren die Pläne gereift, eine freie Verwaltungsplanstelle in der Kaarster Stadtspitze neu zu besetzen, um den Bürgermeister vor allem mit Blick auf die arbeitsintensive Entwicklung des Gewerbegebiets Hüngert II zu entlasten. Seit Jahresbeginn ist die neue Stabsstelle für Projektsteuerung und Koordinierung besetzt. Der 31-jährige Jurist Sebastian Semmler hat sich bei der Ausschreibung gegen 40 andere Bewerber durchsetzen können. Die WZ sprach mit Bürgermeister Franz-Josef Moormann und Sebastian Semmler über die neuen Aufgabenbereiche.

WZ: Herr Semmler, Sie haben vor drei Wochen Ihr neues Büro bezogen. Wie sind Ihre ersten Eindrücke?

Semmler: Die Eindrücke sind sehr positiv. Die Aufgabengestaltung steht jedoch noch nicht genau fest, da der Fachbereich bisher nicht existierte. Derzeit bringe ich mich vor allem als Ideengeber ein.

WZ: Wie beschreiben Sie Ihre künftigen Aufgaben?

Semmler: Ich werde mich vorwiegend mit der langfristigen Rahmen- und Bauleitplanung, den Grundstücksverhandlungen und Finanzierungsfragen für die Verkehrserschließung im Gewerbegebiet Hüngert II beschäftigen. Moormann: Hüngert II mit dem Umzug von Ikea ist ein Großprojekt, wie wir es bisher nicht kannten. Es geht um rechtliche Fragen und technische Planungen. Zudem nehmen wir die Anregungen der Bürger auf. Die Bürgerbeteiligung wird im ersten Halbjahr 2011 beginnen. Das muss alles vorbereitet werden. Im Februar wird es einen zweiten Workshop zur Gewerbegebietsentwicklung geben, die Verkehrsführung und der Artenschutz beschäftigen uns weiterhin.

WZ: Welche anderen Inhalte wird der neue Fachbereich umfassen?

Moormann: Dazu gehört das Thema „Wohnen in Kaarst“. Noch in diesem Jahr wollen wir ein Kolloquium veranstalten. Es gibt einen großen Diskussionsbedarf zu den vielfältigen Themen des Wohnens. Immer mehr Einfamilienhäuser stehen zum Verkauf. Wir wollen uns mit dem Leerstand und neuen Wohnformen auseinandersetzen.

WZ: Welche Themen wollen Sie noch anpacken?

Moormann: Wir wollen das Ehrenamt besser begleiten. Zudem soll ein Bauinvestitionscontrolling aufgebaut werden. Herr Semmler soll sich auch zum Gebäudemanagement seine Gedanken machen, wie organisatorische Beschlüsse besser umgesetzt werden sollen.

WZ: Viele Aufgaben für nur eine Arbeitskraft. . .

Moormann: Der neue Fachbereich kann als Querschnittsaufgabe betrachtet werden. Es geht um die richtige Mischung und eine stringente Verhandlungsführung.

WZ: Was hat Sie bewogen, Ihren Job als Rechtsanwalt gegen die neue Fachbereichsleitung einzutauschen?

Semmler: Ich wollte nicht mehr nur die stumpfe Rechtsberatung machen, sondern auch gestalten.

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