Drei Sechs-Tage-Sieger am Start

Zum 52. Mal findet der „Spurt in den Mai“ auf Bahn und Straße statt. Im Mittelpunkt steht dabei VfR-Eigengewächs Nils Schomber.

Drei Sechs-Tage-Sieger am Start
Foto: Büntig

Kaarst. Die Zahl der Radrennen in Deutschland reduziert sich mit jedem Jahr — auf der Straße und erst recht auf der Bahn. Der VfR Büttgen steuert gegen und profitiert von den weniger werdenden Radsportevents.

Drei Sechs-Tage-Sieger am Start
Foto: Archiv

Um seinen Nachwuchsfahrern Bahnpraxis zu verschaffen, hat sich Bundestrainer Sven Meyer an die Organisatoren des Spurts in den Mai gewandt und um Startplätze gebeten. Der sportliche Leiter Andreas Beikirch kam dem Wunsch gerne nach, und so nehmen beim Omnium der Asse am 30. April mit Marcel Katz, Leif Lampater und Andreas Müller nicht nur drei aktuelle Sechs-Tage-Sieger teil, sondern auch vier talentierte Fahrer, die sonst den Bundesadler auf der Brust tragen.

Allen voran Nils Schomber, der beim VfR Büttgen das erste Mal in die Pedale getreten hat und inzwischen als große Bahnradhoffnung in Deutschland gilt. Ihm hat Beikirch Vorjahressieger Marcel Kalz an die Seite gestellt. VfR-Trainer Peter Nilges dämpft zwar die Erwartungen, da der 20-Jährige wegen seiner Grundausbildung bei der Bundeswehr aktuell nur am Wochenende trainieren kann, dennoch gilt das Duo als Favorit.

Beikirch hält darüber hinaus an seiner Strategie fest, Zweier-Teams aus Top-Elitefahrern und jungen Talenten zu bilden. Leif Lampater mit Dominic Weinstein, Luke Roberts mit Stefan Schneider sowie Lars Teutenberg, der in den vergangenen beiden Jahren jeweils am 1. Mai auf der Straße gewann, mit Marco Mathis werden daher um den Sieg mitfahren. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld mit den Österreichern Andreas Müller und Dominik Imrek sowie den Tschechen Milan Kadlec und Roman Fürst. Mit den Fahrern aus Prag wird traditionell eher beim Straßenrennen zu rechnen sein.

An dem Programm zwischen 17.30 und 22.15 Uhr hat sich nicht viel geändert. Neu beim Omnium der Asse ist das Wertungsrennen der Zweier-Mannschaften sowie die „Unbekannte Distanz“, bei der die Rennleitung unvermittelt bekannt gibt, wann die letzten fünf Runden beginnen. Zum Abschluss um 21.35 Uhr soll das Derny-Rennen die Entscheidung bringen. „Das hat sich bewährt, Derny-Rennen ziehen die Zuschauer einfach in ihren Bann“, sagt Beikirch.

Diverse Schülerrennen und auch der Duathlon für VfR-Kids lockern das Programm auf. „Es gibt nicht mehr viele Vereine in Deutschland, die so viel für den Nachwuchs tun wie der VfR Büttgen“, sagt Peter Nilges. Seine Erklärung: „Das Ehrenamt wird nicht mehr gefördert, viele Trainer können nicht einmal mehr mit einer Aufwandsentschädigung rechnen.“ Das sei beim VfR anders. Besser noch: „Da auch die SG Kaarst eine Radsportabteilung hat, gibt es bei den Junioren sogar eine leistungsfördernde Konkurrenz in der Stadt“, sagt Veranstaltungschef Friedhelm Kirchartz.

Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Schüler- und Bambini-Rennen wie der „Erste Schritt“ am 1. April auf der Straße. „Die ziehen in der Regel am meisten Zuschauer an“, sagt Andreas Beikirch, der nicht davon ausgeht, dass viele Radsportfans sämtliche Rennen zwischen 9.30 und 18.15 Uhr verfolgen werden. „Das ist eher ein Kommen und Gehen“, weiß Kirchartz. Er rechnet wieder mit insgesamt bis zu 5000 Zuschauern.

120 Teilnehmer gehen allein beim Rennen der C-Klasse zu Beginn des Tages an den Start, das bringt bei zehn Euro Startgeld auch noch ein wenig Geld in die Kasse des VfR. Bei der Initiative Tandem teilen sich jeweils ein lokaler Prominenter und ein behinderter Sportler das Gefährt. Nie sei es so leicht wie in diesem Jahr gewesen, prominente Politiker für einen Start zu begeistern. Fritz Beikirch weiß, warum: „Es ist Wahljahr.“

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