Ein Bauernmarkt für Büttgen?

Piraten stellen Antrag. Marktsituation verschärft sich, Leerstand wächst.

Ein Bauernmarkt für Büttgen?
Foto: Archiv

Kaarst. Seit der Kaiser’s-Markt im Februar in der Rathauszeile geschlossen ist, fehlt in Büttgen ein Nahversorger. Neuster Vorstoß der Piratenpartei: Die Verwaltung soll prüfen, ob in Büttgen ein Bauernmarkt mit frischen Produkten von Bauernhöfen aus der Region aufgebaut werden kann. Ein Markt, der montags, dienstags, donnerstags und freitags geöffnet hätte, könnte die Nahversorgungslücke bis zur Eröffnung eines Vollsortimenters schließen und gegebenenfalls ergänzen, argumentieren die Piraten in ihrem Antrag.

„Das wäre toll“, reagierte spontan Christa Küster vom Verein Lebendige Nachbarschaften. Und auch die 1. Vorsitzende Hilke Villwock hält den Vorschlag der Piraten für eine „attraktive Variante“.

Der Verein selbst ist vor einiger Zeit aktiv geworden und hat den Kontakt zum Eifeler Frischedienst aufgenommen. Seit Mai bietet dieser immer dienstags von 9 bis 10 Uhr auf dem Rathausplatz seine Waren an — darunter Eier von freilaufenden Hühnern, Fleisch vom Bauernhof, Brot und Kuchen aus Eifler Bäckereien spwie Obst und Gemüse. Im Anschluss ist der Händler mit seinem rollenden Supermarkt in Büttgen unterwegs und bietet die Lebensmittel an der Haustür an.

„Die Büttger haben uns gesagt, dass die angebotenen Waren qualitativ sehr gut sind“, meint Küster. „Klar gibt es hier und da noch Leute, die sich ein größeres Angebot wünschen. Doch der Anbieter reagiert auf Kundenwünsche und man kann auch telefonisch Sonderbestellungen abgeben“, berichtet Villwock. Ihrer Meinung nach bräuchte es einfach noch ein paar Wochen, bis sich das bei allen Einwohnern herumgesprochen habe.

Friedhelm Hermes, Betreiber des Eifeler Frischedienstes, hat allerdings auf die sehr unterschiedliche Resonanz reagiert. Ab sofort steuert er nicht mehr den Rathausplatz an, sondern fährt nur noch die Straßen ab. Nach anfänglicher Euphorie habe das Interesse am Rathausplatz nachgelassen, sagt er. „Dafür hat sich das Geschäft von Tür zu Tür sehr positiv entwickelt.“ Solange die Resonanz aber insgesamt gut sei, will Hermes das Angebot auf jeden Fall aufrechterhalten.

Vereinsvorsitzende Hilke Villwock hofft, dass es künftig noch mehr „kreative und konstruktive Ideen geben wird, wie der Ort lebendig gehalten werden kann“. Mit Sorge sehe sie die große Sogwirkung, die von der Schließung der Supermarkt-Filiale ausgehe. Das merke man nicht nur an dem rückläufigen Angebot auf dem Wochenmarkt, sondern auch an den leerstehenden Geschäftslokalen am Rathausplatz.

Dass der rollende Supermarkt aufgrund seines beschränkten Angebots die Situation nicht wirklich verbessern könne, meint Elke Beyer (SPD). Sie fordert „schnellstmöglich einen hochwertigen Frischemarkt in der Ortsmitte zu bauen, der sich auch auf die vielen kleinen Geschäfte belebend auswirken wird“.

“ Die nächste Sitzung des Stadtrats, auf der über den Antrag der Piratenpartei beraten werden soll, findet am Donnerstag, 28. August, um 18 Uhr statt.

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