Kampagne: Polizei informiert über Schutz gegen Einbrüche

Die Polizei informiert in Büttgen über den richtigen Schutz vor Einbrechern.

Kaarst. Was kostet es? Reicht ein Rollo vor der Terrassentür? Wie kann ich nachrüsten? Die Beamten der Neusser Polizei erleben am Mittwochmorgen am Büttgener Rathausplatz einen Ansturm auf ihren Infostand. Mit Flyern klären sie die Büttgener über Einbrüche auf. Eindrucksvoller sind aber die Demonstrationen an einem begehbaren Anhänger.

Hier zeigt Kriminalhauptkommissar Jochen Hilgers, wie schnell ein normales Fenster aufgehebelt werden kann. Er setzt den Schraubenzieher zwischen Fenster und Rahmen an, zwei kurze, kräftige Hebelbewegungen, dann springen die Zapfen aus der Verriegelung. Der Weg für den Einbrecher wäre frei.„80 Prozent der Einbrecher kommen durch das Fenster und 90 Prozent der Fenster werden aufgehebelt“, sagt Hilgers. Er wiederholt den Aufbruchsversuch am Sicherheitsfenster: Alles Hebeln zeigt keinen Erfolg, die mit so genannten Pilzköpfen verstärkte Verriegelung hält. Ein Einbrecher brauchte für so ein Fenster zwei Stunden. „Ziel ist es, dem Täter Zeit zu stehlen. Er will schnell rein und wenig Krach machen“, sagt Hilgers. Sicherheitsfenster seien immer nützlich.

1501 Einbrüche gab es 2010 im Rhein-Kreis Neuss. „Wir haben in den letzten Jahren einen Anstieg verzeichnet. Nicht nur im Rhein-Kreis, sondern auch in NRW und bundesweit“, sagt Diane Drawe, Pressesprecherin der Polizei im Rhein-Kreis. Aufgeklärt werden die Einbrüche in den seltensten Fällen, deshalb klärt die Polizei, wie am Mittwoch in Büttgen, im Rahmen der landesweiten Kampagne „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ auf.

Meist kommen die Täter in den frühen Abendstunden und zerschlagen in den seltensten Fällen die ganze Scheibe. Deshalb lohnt sich laut Polizei die Nachrüstung der Fenster für rund 250 Euro. „Es ist nicht ganz billig, aber heutige Fenster halten auch 40 Jahre“, sagt Hilgers. Wichtig sei der Einbau vom Fachmann.

Dort, wo nachgerüstet wurde, werde so gut wie kein Einbruchsversuch zu Ende gebracht. Auch ohne Technik können sich die Hausbesitzer schützen. „Einbrecher sind Gelegenheitstäter, deshalb sollte das Haus immer bewohnt aussehen“, sagt Hilgers.

Vor Ort überzeugte sich auch Bürgermeister Franz-Josef Moormann von der Arbeit der Polizei. „Ich finde die Aktion gut. Wir haben viele Eigenheime und viele arbeiten auswärts. Jeder sollte auch selbst für Sicherheit sorgen.“ Auch seine Fenster seien nachgerüstet worden.

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