Kita-Navigator auf dem Prüfstand

Jugendhilfeausschuss vertagt Beratung. Einführung soll dennoch 2014 erfolgen.

Kaarst. Auf Antrag der FDP hat sich der Jugendhilfeausschuss am Dienstagabend nicht wie geplant mit dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zum Kita-Navigator und dem Anmeldeverfahren beschäftigt. Vorgesehen war, dem Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss vorzuschlagen, die Einführung des Online-Vormerksystems so lange zurückzustellen, bis das Verfahren ausgereift ist. Am Dienstag wurde der Tagesordnungspunkt letztlich ohne Gegenstimme vertagt.

„Nach Ansicht der Verwaltung ist das Verfahren ausgereift. Viele Städte sind mit dem Kita-Navigator zufrieden“, sagte der 1. Beigeordneter und Stadtkämmerer Heinz Dieter Vogt. Dennoch solle der IT-Dienstleister ITK-Rheinland zunächst die Gelegenheit bekommen, den Navigator genauer vorzustellen.

Geplant ist nach wie vor eine Einführung zum Kindergartenjahr 2014/15. Die Verzögerung in der politischen Beratung soll sich nicht auf den Einführungstermin auswirken. Mit dem Navigator sollen Eltern die Möglichkeit erhalten, Kinder auf die Warteliste ihrer Wunsch-Kita setzen zu können. Eine Garantie, dort schließlich einen Platz zu bekommen, ist das Online-Vormerksystem allerdings nicht. Eltern, denen ihre ersten beiden Wünsche nicht erfüllt werden können, werden von der Verwaltung kontaktiert, um anschließend eine Lösung zu finden.

In der jüngeren Vergangenheit mehrten sich in anderen Städten kritische Stimmen zum Kita-Navigator. Gerade im Hinblick auf den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für U 3-Kinder kam es zu Problemen. Zum einen dauere das Vergabeverfahren lange, und bei der Platzvergabe fehle es darüber hinaus an der Transparenz, so die Reaktionen.

Positive Zahlen gab es bei den Zahlen der U 3-Betreuung in Kaarst zu vermelden. „Keine Kinder unserer Kommune suchen noch Plätze“, sagte Ute Schnur, Leiterin des Jugendamtes. Für Kinder unter drei Jahren stünden derzeit noch elf, für Kinder über drei Jahren acht Kita-Plätze zur Verfügung. „Trotzdem ist es möglich, dass Eltern in ihrer favorisierten Kindertagesstätte keinen Platz für ihr Kind bekommen“, erklärte die Jugendamtsleiterin.

Zugleich betonte Ute Schnur noch einmal, dass keine Kita-Plätze an Kinder vergeben würden, die außerhalb des Kaarster Stadtgebiets wohnen. „Ausnahmen gibt es wirklich nur in ganz besonderen Fällen.“

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