Parteien begrüßen überarbeitete Ikea-Planungen

Das Bündnis aus SPD, FDP, Grünen Zentrum und UWG möchte nun, dass der entsprechende Bebauungsplan in Kraft tritt.

Kaarst. Mit diesem politischen Antrag hätte bis vor kurzem in Kaarst wohl kaum jemand gerechnet. Für die gemeinsame Sitzung des Planungsausschusses mit dem Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss (Mittwoch, 18 Uhr, Bürgerhaus, Clubraum 3) — Tagesordnungspunkt zwei, Vorstellung des neuen Ikea-Einrichtungshauses — bitten die Fraktionen von SPD, Grünen, FDP, Zentrum und UWG (Fünferbündnis) darum, die Verwaltung zu beauftragen, den Bebauungsplan (B-Plan) 100 in Kraft zu setzen.

Der B-Plan 100 betrifft das künftige Ikea-Areal im Gewerbegebiet „Kaarster Kreuz“. Grüne und UWG hatten sich in der Vergangenheit immer höchst kritisch in Bezug auf das Kaarster Großprojekt geäußert. Doch das schwedische Möbelunternehmen scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben.

Ikea habe seine Planungen für das Einrichtungshaus in Kaarst grundlegend überarbeitet und ganzheitlich nach Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet, heißt es jetzt in der Antragsbegründung. Und weiter: „Diese Entwicklung begrüßen die Fraktionen von SPD, Grünen, FDP, Zentrum und UWG ausdrücklich.

Um die Entwicklung positiv zu fördern, sollte der beschlossene B-Plan 100 nun in Kraft gesetzt werden. Neben positiven wirtschaftlichen Aspekten versprechen sich die Fraktionen auch eine positive Auswirkung auf das gesamte noch zu entwickelnde Gewerbegebiet.“ Der Bebauungsplan 100 „Verlagerung Ikea“ wurde vom Stadtrat am 22. Mai als Satzung beschlossen.

Im städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt und Ikea hat sich das Möbelunternehmen verpflichtet, vor dem Einreichen des Bauantrags die Planentwürfe für das neue Einrichtungshaus und die sonstigen baulichen Anlagen — also das Parkdeck — der Politik zur Abstimmung vorzulegen. Insoweit ist der B-Plan 100 bislang - wegen der noch nicht erfolgten Bekanntmachung — noch nicht rechtskräftig.

Ikea plant in Kaarst ein weltweites Pilotprojekt in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit. „Sustainable store“ lautet der Arbeitstitel des noch zu bauenden 25 500-Quadratmeter-Verkaufsflächen-Vorzeigehauses, das laut Ikea „alles auf den Prüfstand stellt“. „Das fängt beim Parken und der Gebäudehülle an und geht bis tief in Energiesysteme im Einrichtungshaus selbst“, sagte Nicole Erdmann, Deputy Property Manager, bei der Verkündung der Pläne im Oktober 2013. „Das ist ein Projekt, das es so bisher noch nicht gegeben hat. In der Ikea-Welt ist das eine kleine Revolution!“

Tatsächlich kommen bereits heute viele innovative Umwelttechnologien in den weltweit 315 Einrichtungshäusern zum Einsatz — von Geothermie über Solarenergie bis hin zur Nutzung von Abwasserwärme. Jetzt, sagte Erdmann, wolle man alle guten Ideen bündeln, anhand des Musterhauses das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen optimieren und einen neuen Standard für künftige Einrichtungshäuser schaffen.„Wir sind bei diesem Entwicklungsprojekt sehr offen und denken beispielsweise auch über den Einsatz alternativer und lokaler Baumaterialien nach.“

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