Pläne für das Kaarster Kreuz

Das Konzept für das Gewerbegebiet im Kaarster Süden ist fertig. Jetzt berät der Ausschuss darüber.

Kaarst. Im August des vergangenen Jahres hat die Stadt das Planungsbüro „Drees & Sommer“ damit beauftragt, ein Rahmenkonzept für das Gewerbegebiet Kaarster Kreuz zu entwickeln. Jetzt ist der 103 Seiten umfassende Plan fertig — und soll am Donnerstag im Haupt- und Planungsausschuss vorgestellt werden.

„Die Erstellung des Rahmenplanungskonzepts war harte Arbeit“, sagt Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen. Die Neuausrichtung wurde mit Vertretern aus Verwaltung, Politik, Handel und dem Förderkreis Holzbüttgen in drei Workshops erarbeitet. „Um den Standort zu stärken, müssen wir innovative Unternehmen nach Kaarst holen“, sagt Güsgen. „Die Nachfrage ist da.“ Doch die aktuelle Struktur biete nicht genügend Fläche.

Nun sollen also neue Gewerbeflächen geschaffen werden — zum Beispiel im Süden mit dem künftigen Gewerbegebiet Hüngert II. Auf dem noch landwirtschaftlich geprägten Areal wird der schwedische Möbelriese Ikea sein neues Möbelhaus bauen. Zudem sollen sich dort Dienstleistungs- und Logistikunternehmen sowie Einzelhändler niederlassen.

Die Neuordnung beschränkt sich allerdings nicht nur auf Hüngert II. „Wir müssen die Struktur in den bereits bestehenden Gewerbegebieten verbessern“, sagt Güsgen. Allein in Hüngert I gebe es derzeit viele kleine, ungenutzte Flächen und punktuelle Leerstände. An der Düsselstraße bestünde nach dem Wegfall des alten Ikea-Hauses ebenfalls Handlungsbedarf. Eine kleinteilige Gebäudestruktur soll das Gebiet für Unternehmen attraktiv machen.

Außerdem befassten sich die Planer in den vergangenen Monaten mit der Verkehrserschließung des Kaarster Kreuzes. Die neue Straße zur Autobahn, die Brückentrasse K 37n, soll Hüngert II an den Fernverkehr anbinden. „Zudem sollen Fuß- und Fahrradwege entstehen“, sagt der Wirtschaftsförderer. Diese würden in Hüngert II von Norden nach Süden verlaufen und aus dem Kaarster Kreuz heraus in die Landschaft führen.

Der Übergang zu Wohngebieten und zur landwirtschaftlichen Fläche wird im neuen Konzept detailliert ausgeführt. Die Wohnqualität in Holzbüttgen soll nicht beeinträchtigt werden. So sind zwischen dem Kaarster Kreuz und Holzbüttgen und zwischen Hüngert II und den Siedlungen im Südosten Grünanlagen geplant. „Die Straßenzüge innerhalb des Gewerbegebietes werden zusätzlich begrünt, mehr als es jetzt der Fall ist“, sagt Güsgen.

Von der Neuausrichtung des Kaarster Kreuzes erhofft sich die Stadt rund 2000 neue Arbeitsplätze. „Wir schaffen damit Beschäftigungsmöglichkeiten für unsere Kinder und Enkel“, sagt Güsgen. „Für Kaarst sind diese Maßnahmen wichtig, nicht zuletzt aus steuerlichen Gründen.“

Im vergangenen Jahr nahm die Stadt 23 Millionen Euro Gewerbesteuer ein — 16 Millionen Euro mehr als noch vor zwölf Jahren. „Diese Entwicklung müssen wir fördern“, sagt er. Schließlich würden mit den Einnahmen auch Schulen, Kindergärten und die Infrastruktur finanziert.

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