Projekt: Junge Pianistin spielt für Schüler auf Haiti

Kaarst sammelt Spenden für eine zerstörte Grundschule.

Kaarst. Die Augen hält die zwölfjährige Mirabelle Kajenjeri geschlossen. Wie ein Profi konzentriert sie sich ganz auf die Musik. Das Publikum ist beeindruckt von der Leichtigkeit, mit der die junge Französin auf dem Flügel spielt. Die Pianistin zeigt bei einem klassischen Konzert in der Realschule Halestraße ihr Können und präsentiert schwierige Stücke von Frederic Chopin sowie Serge Rachmaninov.

Wie auch die Kinder einer französischen Musikschule, die im November gemeinsam mit der Musikschule Mark Koll bei einer Musicalaufführung mitwirkten, kommt auch Mirabelle aus der französischen Partnerstadt.

Die Musikerin war der Kaarster Delegation im vergangenen Jahr bei einem Besuch in La Madeleine aufgefallen. Schnell wurde beschlossen: Mirabelle muss auch in Kaarst auf die Bühne. „In der Woche spiele ich täglich bis zu vier Stunden, am Wochenende sind es ungefähr sechs“, sagt Mirabelle, die mit fünf Jahren angefangen, hat Klavier zu spielen.

Derzeit steht ein ganz besonderes Projekt an, das Kaarst finanziell unterstützen will: der Wiederaufbau der öffentlichen Grundschule „Charles Moravia“ in Jacmel auf Haiti. Die Schule wurde durch das verheerende Erdbeben zerstört. Sie ist derzeit provisorisch eingerichtet — unter einem Pavillion auf grobem Steinboden.

Bereits im November konnten 500 Euro an Spendengeldern gesammelt werden. Und auch dieses Mal zögerten viele Besucher des klassischen Konzerts nicht, ein paar Scheine in das Sparschwein zu stecken. Neben Mirabelle zeigen auch die Preisträger des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ der Jugendmusikschule des Rhein-Kreises Neuss was sie können. Linus und Sören Berg, Steffen Flessenkemper und Pascal Jost treten als Tenorhornquartett auf, Katrin Missing und Hendrik Höfert spielen von Günter Bialas „kanonische Etüden“. Auch für sie gibt es viel Applaus.

Um noch mehr Geld zu sammeln, und damit den Wiederaufbau der Schule zu beschleunigen, sind weitere Projekte geplant. Das nächste findet am 19. März in der Partnerstadt statt. „Dann werden 25 Kinder von der Mark-Koll-Musikschule nach La Madeleine fahren und ein Konzert geben“, kündigt Kulturmanager Klaus Stevens an.

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