Rauchmelder-Pflicht: Kleine Geräte retten Leben

Die Feuerwehr Kaarst begrüßt den Vorschlag, eine Rauchmelder-Pflicht einzuführen.

Kaarst. Wenn es nachts anfängt zu brennen, kann es in der eigenen Wohnung schnell gefährlich werden.

Rauchmelder können in solchen Situationen Leben retten. Die NRW-Landesregierung will daher den Einbau von Meldern gesetzlich vorschreiben. Eine gute und längst überflüssige Idee, findet Stefan Breitfeld von der Kaarster Feuerwehr.

„Das Gesetz würde unserer Sicherheit dienen und kann Leben retten“, sagt er. Schon seit langem macht die Kaarster Feuerwehr Werbung für die kleinen Warnmelder. So beteiligt sie sich gemeinsam mit dem Verband Deutscher Feuerwehren NRW jedes Jahr am bundesweiten Rauchmeldertag.

Es sei wichtig, Menschen für das Thema zu sensibilisieren, sagt Breitfeld. Viele Bürger hätten schnell eine Ausrede parat („Ich rauche ja nicht.“ „Bei mir passiert nichts.“) und würden das Thema schnell wieder verdrängen.

„Nachts schläft unsere Nase. Wenn es dann anfängt zu brennen, können wir im Schlaf den Rauch und die giftigen Dämpfe nicht wahrnehmen“, erklärt Breitfeld. Er selbst verschenkt die Melder gerne zu Weihnachten an Menschen, die denken, schon alles zu haben.

Breitfeld kann sich auch an einige Fälle in Kaarst erinnern, in denen ein Rauchmelder Schlimmeres verhindert hat: „Einmal hat der Melder einen Bewohner so rechtzeitig aus dem Schlaf geholt, dass wir sehr schnell kommen und eine Ausbreitung des Feuers auf die gesamte Wohnung verhindern konnten.“

Breitfeld rät, bei kleinen Wohnungen zumindest ein Gerät im Flur anzubringen. Bei großen Wohnungen oder Häusern sollte auf jeder Etage oder sogar vor jedem Zimmer ein Melder hängen. In Küche oder Bad sollten jedoch keine Rauchwarner installiert werden, da die dort entstehenden Dämpfe zu Fehlalarmen führen könnten.

„Beim Kauf ist besonders wichtig, dass das Gerät ein CE-Zeichen mit Prüfnummer hat“, erklärt Breitfeld. Bei alten Meldern müssen regelmäßig ein Knopf gedrückt und die Batterien gewechselt werden.

Sind diese leer, entsteht oft ein unangenehmes Pieps-Geräusch. Wer sich jetzt erst mit Rauchmeldern ausrüsten möchte, dem rät Breitfeld zu Geräten mit dem unabhängigen Qualitätszeichen „Q“. „Hier muss man die Batterie nur alle zehn Jahre tauschen“, erklärt er. Ein guter Rauchmelder müsse nicht unbedingt teurer als zehn Euro sein.

Geht der Melder tatsächlich einmal los, gilt im Regelfall Folgendes: „Als erstes sollte man die Wohnung verlassen und dann erst die Feuerwehr rufen. Das gilt auch für Nachbarn, die hören, dass in der Wohnung nebenan der Rauchmelder losgeht“, sagt Breitfeld.

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