Sanierung: Im Büttgener Brunnen fließt wieder Wasser

Der Förderverein feiert mit den Büttgenern die Inbetriebnahme der Brunnenlandschaft.

Kaarst. Vor einem Jahr hatten eine Handvoll Männer eine spontane Idee und gründeten den Förderverein Büttgener Brunnenlandschaft. Ihr Ziel: den schon seit mehreren Jahren defekten Brunnen in Büttgen komplett zu sanieren. 80 000 Euro wurden dafür veranschlagt, eine Summe, die die Stadt nicht bezahlen wollte.

Doch Jürgen Steinmetz, der Vorsitzende des Brunnenvereins, und seine 50 Mitkämpfer schafften es, die erforderlichen Gelder über Sponsoren zu akquirieren. Und Kaarster Unternehmer versetzten die Brunnenlandschaft fachgerecht in ihren Urzustand.

Am Donnerstag feierte der Brunnenverein mit der Büttgener Bürgerschaft die Wiederinbetriebnahme der Anlage mit einem Brunnenfest. In der Städtischen Galerie im Technischen Rathaus wurden Reden gehalten und Bürgermeister Moormann lobte das Engagement des Brunnenvereins: „Dass dieser Brunnen durch den Einsatz von Büttgener Bürgern ein zweites Mal eingeweiht werden kann, ist doch viel besser, als wenn die Stadt das Geld gegeben hätte. Dies gibt Büttgen neues Leben zurück.“

Jürgen Steinmetz konnte seine Ansprache vor einem hochrangigen Publikum halten. Neben seinen Vereinsmitgliedern waren alle drei Kaarster Bürgermeister, sein Chef, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, dessen Vorgänger Dieter Patt und zahlreiche Vertreter aus dem Stadt- und Kreistag gekommen — einige von ihnen ebenfalls in ihrer Eigenschaft als Vereinsmitglieder, denn schon bei der Vereinsgründung war allen klar, dass Prominenz ins Boot geholt werden musste, um für die nötige Aufmerksamkeit zu sorgen.

Steinmetz formulierte seine Gedanken zu der Brunnenlandschaft und drückte aus, was wohl die meisten Büttgener tagtäglich an dem Brunnen fühlen: „Sehen Sie mir nach, dass ich keine historische oder künstlerische Abhandlung vortragen kann. Für mich ist entscheidend, dass dies ein beliebter und gut angenommener Treffpunkt ist. Das galt schon früher für meine Familie und mich, und das gilt auch heute. Deshalb musste der Brunnen einfach wieder sprudeln.“

Während in der Galerie Reden rund um den Brunnen, dessen Bedeutung und das Wasser gehalten wurden, warteten hunderte Büttgener im strömenden Regen auf den entscheidenden Moment des Abends: den Druck auf den roten Knopf, der das Wasser in der Brunnenlandschaft wieder sprudeln lassen sollte. Auch Hon Sang Tong, der 1987 den Brunnen entworfen hatte, war zum Brunnenfest angereist und wartete gespannt auf diesen Moment.

Zuvor galt es jedoch ein weiteres Werk am Rathaus zu enthüllen. Denn auch das Büttgener Wappen mit der Darstellung Jan van Werths wurde in den vergangenen Wochen restauriert und mit neuer Farbe versehen. Jürgen Steinmetz moderierte auch diesen Teil des Festakts mit persönlichen Worten: „Ich freue mich, dass das Relief rechtzeitig fertig geworden ist. Jetzt passt es zum gesamten Ensemble.“

Mit dem Druck auf den Knopf floss danach das Wasser wie erhofft durch die Rohre und Figuren der Brunnenlandschaft. Und der Plan des Brunnenvereins, den Rathausplatz in Büttgen wieder mit Leben zu füllen, war zumindest am Einweihungstag aufgegangen.

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