Schule: Grüne wollen Konflikten mit Flüchtlingskindern vorbeugen

Im Schulausschuss soll darüber gesprochen werden, wie die Integration der jungen Zuwanderer gelingen kann.

Schule: Grüne wollen Konflikten mit Flüchtlingskindern vorbeugen
Foto: WZ-Archiv

Kaarst. Derzeit strömen viele Zuwanderer nach Kaarst. Und da Bildung für die Integration eine Grundvoraussetzung ist, haben die Kaarster Grünen eine Anfrage an den Schulausschuss gerichtet, der heute Abend tagt. Die Kernfrage lautet: Wie wird mit schulpflichtigen Zuwanderer-Kindern umgegangen?

„Wir möchten der Stadt oder anderen Beteiligten kein Versäumnis unterstellen, sondern für die Thematik sensibiliseren“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Kaarster Grünen, Christian Gaumitz. Und er fügt hinzu, warum seine Fraktion die Anfrage formuliert habe: „Bis zu 60 Flüchtlinge könnten im kommenden Jahr nach Kaarst kommen, darunter könnten rund 20 schulpflichtige Kinder und Jugendliche sein. Da wird viel auf die Stadt zukommen.“ Gaumitz sieht auch Befürchtungen von Eltern Kaarster Schülerinnen und Schüler, wenn Migrantenkinder in die Klasse kommen. Es gelte deshalb, Konflikten vorzubeugen.

Michael Wilms von der Schulverwaltung der Stadt Kaarst weiß, wie mit Mirgrantenkindern derzeit verfahren wird: „In der Elisabeth-Selbert-Realschule werden derzeit 26 solcher Kinder beschult — nicht alle kommen aus Kaarst, vom Schulamt des Rhein-Kreises Neuss sind auch einige Kinder, die in Korschenbroich leben, angewiesen worden.“

Dort werde zunächst der Schwerpunkt auf das Erlernen der deutschen Sprache gelegt, sagt Wilms und fügt hinzu: „Die Kinder lernen oft sehr schnell Deutsch.“ Bereits wenn sie einige Brocken verstehen, kämen sie in die normalen Klassen, als erstes könnten sie dem Mathematikunterricht folgen.

Da die Elisabeth-Selbert-Schule ausläuft, sollen Seiteneinsteiger aus anderen Ländern mit unzureichenden Deutschkenntnissen künftig an der Kaarster Realschule unterrichtet werden. „Die neue Gesamtschule hat man bewusst nicht gewählt, weil dort schon Integration praktiziert wird“, erklärte Wilms.

Die Stadt sei bei Schulangelegenheiten nur für die reibungslosen organisatorischen Abläufe zuständig. Dazu gehört die Schülerbeförderung. Im vergangenen Jahr hatte das Schulamt der Stadt Kaarst dafür gesorgt, dass ein Migrantenkind aus Vorst regelmäßig zur Grundschule Stakerseite in Kaarst gebracht wurde. In der vergangenen Woche sind drei ausländische „Seiteneinsteiger“ hinzugekommen — die Klasse ist auf 26 Schülerinnen und Schüler angewachsen. Zu Problemen wie Gewaltausbrüchen ist es laut Schulamt bisher noch nicht gekommen.

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