Schulstreit: Neue Initiative für die Bussardstraße

Die Bürgerinitiative „Wir für Kaarst“ stellte sich jetzt auf dem Wochenmarkt vor.

Kaarst. Die Elterninitiative Stakerseite bekommt im Schulstreit um die dritte Grundschule in Kaarst Konkurrenz. „Wir für Kaarst“ heißt eine neue Initiative — und die will den Ratsentscheid zugunsten der Bussardstraße jetzt unterstützen. Am Samstag warben Initiativen-Vertreter auf dem Wochenmarkt mit Flyern und in persönlichen Gesprächen für ihren Standpunkt.

„Hier geht es um den verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern“, sagt Initiativen-Sprecher Bernd Schulze, dessen Tochter in die 4. Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Stakerseite geht. Schulze betont, dass die bauphysikalischen Schwachstellen und Schadstoffausdünstungen laut Gutachter nur durch eine vollständige bauliche Entkernung des Gebäudes in den Griff zu bekommen seien.

Die Sanierungskosten lägen bei 2,25 Millionen Euro. Für die Bauzeit von zehn Monaten müssten die Kinder anderswo beschult werden. Aus Sicht des Gutachters sei die Sanierung wirtschaftlich nicht sinnvoll. Für Schulze gibt es zwei Möglichkeiten: „Einen Neubau an der Stakerseite für 2,69 Millionen Euro oder einen Umzug an die Bussardstraße für 620 000 Euro.“

Tanja Batos, die die Diskussion seit mehreren Jahren verfolgt, sieht die Bussardstraße klar im Vorteil. „Das Schulgebäude bietet mit dem geplanten Anbau ausreichend Platz für Schule und Offenen Ganztag. Das Gelände ist fast doppelt so groß wie das an der Stakerseite und bietet damit viel mehr pädagogische Möglichkeiten“, sagt sie. „Eine Lösung, die zwei Millionen Euro mehr kostet, ist unverantwortlich.“

Ihr Mitstreiter Udo Fritzsche befürchtet, dass bei einer Mehrausgabe von zwei Millionen Euro andere Projekte ausfallen oder gekürzt werden könnten. Als Beispiele nennt Fritzsche Straßensanierungen, die Errichtung von Kunstrasenplätzen in Vorst, Büttgen und Kaarst und den behindertengerechten Ausbau der weiterführenden Schulen. Auch eine erneute Erhöhung der Grundsteuer und der Kita- und Ogata-Beiträge sei für Fritzsche denkbar. Die neue Initiative kündigt daher weitere Aktionen an.

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