Spekulatiusmarkt: Babuschkas und Holzsterne

Trotz des schlechten Wetters kamen die Büttgener zahlreich zum Spekulatiusmarkt.

Kaarst. Trotz des windigen und sehr nassen Wetters ließen es sich viele Büttgener nicht nehmen, den jährlich stattfindenden Spekulatiusmarkt zu besuchen. So auch Peter und Ingeborg Grings aus Holzbüttgen: „Der Markt ist schön, das Wetter leider nicht“, kommentierten sie, während sie sich an einem Stand mit Glühwein aufwärmten.

Wie die meisten Besucher finden auch sie, dass der Markt am Rathausplatz zwar klein, aber fein sei. Anders als auf vielen anderen Weihnachtsmärkten würde sich hier nicht „eine Fressbude an die andere reihen“. Besonders gut gefällt ihnen das Handwerk, das man auf dem Spekulatiusmarkt zu sehen bekommt.

Wie schon in den vergangenen Jahren betreibt Malermeister Josef Hoster ein Bastelzelt, in dem Kinder aus Baumstämmen kostenlos Weihnachtsmänner oder andere weihnachtliche Motive gestalten können. Für die schönsten Exemplare gibt es sogar einen Preis. Ein Renner sind wieder die von Hoster aus Mammutbaum und Kiefernholz geschnitzten Sterne. „Die nehmen die Leute gern als originelles Mitbringsel mit.“ Vor dem Zelt stehen zwei Traktoren und eine Feldschmiede. „So eine hat es bis in die 60er Jahre hinein auf jedem Hof gegeben. Dann wurden sie leider von Schweißapparaten abgelöst“, erläutert der Schmied Heinz Hüffges. Während die heißen Kohlen der Feldschmiede einen angenehmen Geruch über den Spekulatiusmarkt verbreiten, schauen Marktbesucher Hüffges beim Schmieden seiner Eisenblumen über die Schulter.

Neben altbekannten Ständen stellen in diesem Jahr auch viele Händler zum ersten Mal auf dem Büttgener Markt aus. Angela Buntrock zum Beispiel betreibt in Neuss einen Atelier- und Bastel-Shop. „Mit den Holzarbeiten, Windlichtern, Kerzen und Papierarbeiten möchte ich den Leuten Lust aufs Basteln machen und ihnen zeigen, was möglich ist“, erläutert Buntrock ihre Strategie. Einen Stand weiter gibt es neben schön gearbeiteten Weihnachtsmännern und Elchen aus Filz noch filigrane, beleuchtete Spieluhren mit verspielten Winterszenarien. „Die Spieluhren kaufe ich größtenteils in Belgien ein, die sind nicht so teuer wie die Exemplare aus Rüdesheim“, vertraut Willy Behr Besuchern an.

Den Freundinnen Lea (8) und Madita (9) hat es vor allem der Schmuckstand angetan. Begeistert nehmen sie Freundschaftsbändchen und Ohrringe ins Visier und entdecken immer wieder etwas noch Schöneres.

„Der Spekulatiusmarkt ist voll schön“, ist ihre einhellige Meinung. An den 40 Holzhütten, die in diesem Jahr das Organisatoren-Team der Interessengemeinschaft (IG) Büttgen den Ausstellern zur Verfügung stellte, wurden viele der Waren und Speisen für einen guten Zweck verkauft. Marianne Ramel von der Ökumenischen Tschernobylhilfe bietet Bernsteinschmuck und handbemalte Babuschka-Puppen aus Weißrussland an. Mit den Einnahmen finanziert der Verein Lkw-Transporte mit Hilfsgütern nach Weißrussland.

Maria Thywissen und Steffi Hahn verkaufen Vanillemutzen und unterstützen mit den Einnahmen den Kindergarten ihrer Töchter in Vorst. Der Veranstalter des Spekulatiusmarktes Peter Wellen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Büttgen zeigt sich zufrieden. „Das Wetter muss besser werden, dann läuft der Markt von alleine“, meint er.

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