„Komm auf Tour“: Berufsplanung für junge Neusser

540 Schüler bekommen bei „Komm auf Tour“ Hilfe zur Lebens- und Berufsplanung.

Rhein-Kreis Neuss. Marina (15) und Adrian (13) stehen in der Aula des Berufsbildungszentrums Neuss und haben viele bunte Aufkleber auf dem Pullover. Auf einem blauen ist ein Mund, auf einem rosafarbenen eine Hand zu sehen. Alle weisen auf verschiedene Stärken der Schüler hin. „Dass ich handwerklich begabt bin, hätte ich nicht gedacht“, sagt Marina, die wie Adrian zur Gemeinschaftshauptschule Korschenbroich geht.

Genau das ist der Sinn der Aktion „Komm auf Tour“, die die Bundesagentur für Arbeit, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das NRW-Schulministerium unter Schirmherrschaft des Rhein-Kreis Neuss noch bis Donnerstag durchführen: Jugendliche sollen frühst-möglich ihre Stärken entdecken, um in Sachen Berufs- und Lebensplanung einen guten Übergang in die Erwachsenenwelt zu haben.

Seit 2006 läuft das Projekt, seit Dienstag erstmalig im Rhein-Kreis Neuss. 540 Kinder der 7. und 8. Klassen aus 14 Schulen (sieben Haupt- und sieben Förderschulen) kriegen in Gruppen mit je 60 Schülern in einem Parcours zwei Stunden lang spielerische Orientierungshilfe. „Es gibt keinen, der alles kann, und keinen, der nichts kann“, sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Begrüßung der Schüler.

Das zeigen die beschriebenen Aufkleber. Sie werden von Mitarbeitern aus Institutionen wie der Arbeitsagentur oder dem Kreisgesundheitsamt aufgeklebt. Die Schüler bekommen dadurch nahezu nebenbei ersten Kontakt zu wichtigen Ansprechpartnern. Martin Engwicht von der Bundesagentur für Arbeit betonte, dass die Schüler sich mittlerweile früher mit dem Thema Berufswahl beschäftigten. Gespräche und Umfragen zeigten, dass der Wert von Aktionen wie „Komm auf Tour“ für die Jugendlichen sehr hoch sei.

Die Themen im Parcours sind bunt gemischt: Von alltäglichen Dingen wie Sauberkeit, Ordnung oder auch Verhütung bis zu konkreten Tipps zur Berufswahl. Dafür wurden ein Labyrinth, eine „sturmfreie Bude“, eine Theaterbühne oder ein Zeittunnel, in dem die Schüler sich fragen, wo sie sich im Jahr 2020 sehen, aufgebaut. Eltern werden über einen Infoabend (Mittwoch, 18.30 bis 20 Uhr im Berufsbildungszentrum, Hammfelddamm 2), Lehrer über Workshops und Lehrmaterialien eingebunden, um Nachhaltigkeit zu garantieren.

Marina und Adrian wissen nun schon etwas mehr über ihre Zukunft. „Die Aktion ist super. Man kann mit Spaß viel über sich selber lernen“, sagen die beiden.

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