Alte Bacher-Brauerei in neuem Glanz

Aus der alten Bacher-Brauerei wurde nach der Kernsanierung ein gelungener Mix aus Alt und Neu.

Osterath. Das Gebäude erzählt ein Stück Geschichte und ist gleichzeitig eines der modernsten Ausstellungsorte in Meerbusch: Die alte Bacher-Brauerei in Osterath öffnete zum Tag der Architektur ihre Türen. Die Besucher waren von Charme und Ambiente des umgebauten Komplexes sehr angetan.

„Es ist ein wunderbares Gebäude, in dem Altes mit Neuem exzellent kombiniert wurde. Wir sind begeistert“, sagen Bernhard und Gisela Emunds. Was heute auf mehr als 3500 Quadratmetern eine große Ausstellung für moderne Büromöbel beheimatet, wurde 1874 als Brauerei erbaut. In den 80er Jahren übernahm die Stadt den Backsteinbau und brachte dort für kurze Zeit ein Übergangswohnheim unter.

Vor dem Abriss wurde es von der Projektgesellschaft Alte Brauerei bewahrt. „Ich wohne ganz in der Nähe, und obwohl das Gebäude so heruntergekommen war, hat es mich immer angelockt“, erzählt Geschäftsführer Jens Hohenbild. „Bis wir 2008 die nötigen finanziellen Mittel zum Ankauf hatten, bin ich oft drumherum geschlichen. Mir war es wichtig, an die Vergangenheit des Gebäudes zu erinnern und diese auch sichtbar zu machen.“

Alte Schiebeelemente, Teile einer Kranbahn und vor allem eine preußische Kappendecke stechen neben dem naturbelassenen Ziegelstein-Mauerwerk hervor. Herausgekommen ist ein erstaunlicher Mix aus Alt und Neu.

Eine leichte Übung war der Umbau für den Architekten Jan Sternel nicht. „Dieses Gebäude war eine echte Herausforderung“, erzählt er. „Es war eine Ruine, als ich mit der Sanierung begonnen habe. Viele Wände waren einsturzgefährdet. Und vor allem die dreimal so dicken Wände haben unsere Arbeiten erschwert.“

Die Wände wurden in der Brauerei als besondere Isolation genutzt, um den Keller für die Lagerung des Bieres kühl zu halten. Während des Umbaus habe sich deshalb die Kälte mit Minusgraden bis in das Frühjahr hinein im Keller gehalten, weshalb dort zum Beispiel auch nicht verputzt werden konnte.

Heute, drei Jahre später, ist Jens Hohenbild überzeugt, dass die 3,5 Millionen Euro für den Umbau gut investiertes Geld darstellen. „Manche unserer Kunden nehmen eine sehr weite Anfahrt in Kauf, um sich Gebäude und Ausstellung anzuschauen. Das war Grund genug für uns, ein Gästehaus in dem alten Verwaltungsgebäude der Brauerei anzubauen.“

In fünf luxuriös ausgestatteten Zimmern dürften die Kunden kostenlos übernachten. Bald soll dieser Teil der Brauerei auch als eine kleine Pension genutzt und zum Tag der Architektur 2012 offiziell vorgestellt werden.

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