Anlieger kündigen Rechtsstreit an

Ausbau Schulstraße: Entwurf und Kosten werden kritisiert.

Lank. „Wir wollen weder das Leben schwer machen noch das Portemonnaie leicht.“ So formuliert Reinhard Voss die Haltung der Anlieger der Schulstraße, als die Stadtplaner deren Ausbauplanung vorstellten. Dass beides erreichbar ist, bezweifeln die Anwohner aber.

Dass die 1966 gebaute und inzwischen stark beschädigte Straße sanierungsbedürftig ist, ist der einzige unstrittige Punkt zwischen Stadtverwaltung und Bürgern. Im Zentrum der Bedenken steht die Umgestaltung der Parkflächen und Gehwege. „Kein Anlieger parkt da, sondern nur Kunden der umliegenden Dienstleister“, betont Günter Lunkenheimer, der die Kostenbeteiligung an der Umgestaltung fürchtet — nicht zuletzt wegen der Aussage der Planer, die Kanäle seien in „relativ“ gutem Zustand, zu sanierende Hausanschlüsse kosten „erst einmal“ nichts.

Die Bürger halten den zwei Meter breiten Gehweg für solide, die geplante Fahrbahnverengung jedoch für „lebensbedrohlich“. Schon jetzt wendeten Müllabfuhr und Feuerwehr auf dem Bürgersteig.

Ekkehard Deußen, Abteilungsleiter Straßenbau, erläutert, dass die so kritisch betrachtete Verbreiterung des Gehwegs vor allem Platz für Kinderwagen oder Rollatoren schaffen soll. Der Bürgersteig-Neubau ergebe sich aus dem Umfang der Straßensanierung: Bordstein, Rinne und zumindest die erste Plattenreihe würden in die gewiss 40 Zentimeter tiefer gelegene Grube rutschen.

„Wir halten auch die alten Laternen für gut genug und nicht zuletzt stadtteilprägend“, betont Jörg Fiedler von der Interessengemeinschaft der Anlieger. Die Beteiligung an den Kosten für die teure Entsorgung der Hochofenschlacke im Straßenuntergrund sowie am Neubau der Gehwege sei definitiv Gerichtssache. „Der Schaden ist wegen mangelnder Unterhaltung einer Straße entstanden, die für den heutigen Verkehr nie angelegt war“, kritisiert er auch die Kostenbeteiligung an der Straßensanierung vom Grundsatz her.

Die Entsorgung der Schlacke sei ebenso unabwendbar wie nach dem Gesetz beitrags- und umlagefähig, warb Wolfgang Trapp, Fachbereichsleiter Straßen und Kanäle, um Verständnis. „Das Material werden wir in Meerbusch noch öfter vorfinden“, stellt Deußen in Aussicht.

Die Zusage der Verwaltung, den Gehwegerhalt noch einmal zu prüfen, stellt die Anliegergemeinschaft nicht zufrieden. „Wir haben das Gefühl, gegen eine Wand zu laufen“, formuliert es eine Besucherin. Alles scheine bereits beschlossene Sache und der Abend nur ein notwendiges, aber lästiges Übel zu sein.

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