Aufräumarbeiten bei der Awo

Engel tritt nach Kontroversen nicht mehr an. Vorstand um Friedrich will jetzt Verträge machen.

Büderich. Die Wogen schlugen im Büdericher Ortsverein der Awo zuletzt hoch. Letzter Auslöser des Rücktritts des gesamten Vorstands Ende August war ein heftiger Streit: Soll die Awo Büderich als Nutzer der Begegnungsstätte Am Kapittelsbusch das Defizit des Betreibers, des Awo-Kreisverbands Mönchengladbach, tragen? Ja, sagte Norbert Friedrich. Mit dieser Haltung wurde der 62-Jährige, bisher Stellvertreter, am Freitag zum Nachfolger von Gerd Engel gewählt. „Ich hoffe, dass die Reibereien damit beendet sind und der Konflikt ausgestanden ist“, sagt Friedrich.

Für Engel ging es um erheblich mehr als Reibereien. Er hat dem Vernehmen nach in einem Brief an seine ehemaligen Vorstandskollegen in der vergangenen Woche unterstrichen, dass es ihm um die Existenz und finanzielle Unabhängigkeit des Büdericher Ortsvereins gehe. Der war vom Kreisverband Mönchengladbach aufgefordert worden, den Großteil seines sehr ordentlichen Guthabens — laut Friedrich etwa 50 000 Euro — zur Defizitabdeckung der Begegnungsstätte an Mönchengladbach zu zahlen. Er fühle sich den Mitgliedern des Ortsvereins verbunden, nicht der Awo Mönchengladbach, habe Engel in dem Schreiben betont.

Dass es großen Handlungsbedarf gibt, was rechtlich verbindliche Vereinbarungen zwischen der Awo Mönchengladbach und dem Ortsverein gibt, gibt Friedrich zu. „Wir zahlen nichts für die Nutzung der Begegnungsstätte“, sagt er. Mietvertrag, Nutzungsvertrag, eine festgeschriebene Beteiligung an den Betriebskosten? Drei Jahre nach der folgenreichen Insolvenz des Kreisverbands Neuss gebe es auch mit dem neuen Partner keine vertraglichen Vereinbarungen, gibt Friedrich zu. Der habe das nicht gewollt. In Büderich habe es „Kuddelmuddel“ gegeben.

„Ohne Vertrag fließt kein Cent vom Ortsvereinskonto nach Mönchengladbach“, betont Friedrich. Vorstellbar sei, dass man nicht das Loch in der Kasse des Betreibers stopfe, sondern sich an anstehenden Sanierungskosten beteiligen werde.

Ob man etwa die Räume im Gegenzug mietfrei nutzen könne — all das soll in den nächsten Wochen „in einer wasserdichten Vereinbarung“ festgezurrt werden.

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